1. Adventsonntag
1. 12. 2019
Gedanken zum Sonntag
Advent, eine heilige Zeit der
Besinnung, der Erneuerung, der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest und
letztlich der Vorbereitung auf das Kommen Jesu am Ende des Lebens und am Ende
der Welt. Auf dieses letzte Ende unserer Erdentage sollten wir uns ein
Leben lang vorbereiten, besonders Jahr für Jahr zu den heiligen Zeiten. Advent
ist eine immens wichtige Zeit für uns Christen, die ihre Beziehung zu Gott
ernst nehmen. Unser Blick auf das Wort Gottes könnte zu Überlegungen anregen:
Erste Lesung: Jesaja 2, 1-5
„Er
zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.“.... „Ihr vom Haus
Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.“
Adventlich
leben kann bedeuten: Hinhören auf Gottes Wegweisung, Besinnung halten, das
Gewissen prüfen. Fragen an unser Gewissen können uns gute Wege aufzeigen: Wie
lebe ich vor Gott? Wofür verwende ich meine Zeit? Was interessiert mich? Was
ist bei meinem Tun und Lassen auf lange Sicht gesehen wertvoll, was ist von
geringem Wert? Welche Wege führen mich zu Gott? Eine solche
Gewissenserforschung könnte zur Advent- oder Weihnachtsbeichte führen.
Zweite Lesung: Römerbrief 13, 11-14a
„Legt als
neues Gewand den Herrn Jesus Christus an.“
Wieder
werden wir aufgefordert, an Jesus Maß zu nehmen. Es erhebt sich die Frage,
warum wir Christen heißen. Die Antwort: Unsere Berufung und unser Lebensziel
ist, Christus ähnlich zu werden in unseren Gesinnungen, in der Beziehung zu
Gott und zu den Menschen. Nicht oberflächliche Selbstverwirklichung soll im
Mittelpunkt unseres Strebens stehen, sondern Christusverwirklichung.
Evangelium: Mt 24, 29-44
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen
Jüngern:
29Sofort nach den Tagen der großen Not wird sich die
Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom
Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
30Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am
Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde jammern und klagen, und sie
werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des
Himmels kommen sehen.
31Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall
aussenden, und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier
Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum andern.
32Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!
Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der
Sommer nahe ist.
33Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles
seht, dass das Ende vor der Tür steht.
34Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht
vergehen, bis das alles eintrifft.
35Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte
werden nicht vergehen.
36Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch
nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
37Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird es
bei der Ankunft des Menschensohnes sein.
38Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und
tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging,
39und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und
alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.
40Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld
arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.
41Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle
mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen.
42Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem
Tag euer Herr kommt.
43Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher
Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen,
dass man in sein Haus einbricht.
44Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der
Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Gedanken zum Evangelium
„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr
kommt.“ „Darum haltet auch ihr euch bereit.“
Auch Christen sind in der jetzigen Welt verwurzelt, sie sollten aber
stets das Endziel im Auge behalten. Von bleibender Bedeutung ist nur, was Ewigkeitswert
hat. Christliche Hoffnung könnte im Advent neu aufleben. Sie darf sich nicht im
Erreichen diesseitiger Ziele erschöpfen. Die Dimension unseres Lebens geht weit
darüber hinaus und mündet in die beseligende Begegnung mit dem auferstandenen
Jesus Christus und in unsere letzte Vollendung. Wir haben immer
„Bereitschaftsdienst“.
Der Advent kann zum Aufruf
werden: Es gilt, die Zeit zu nützen, um das Leben aus dem Glauben zu erneuern.
Darin ist die kommende Weihnachtsfreude begründet. Christen fassen Adventvorsätze.
Diese könnten sich auf das tägliche Gebet, die Treue beim Sonntagsgottesdienst,
die Teilnahme an Adventandachten beziehen; sie könnten auch Adventabende in der
Familie, Mitfeier von Roratemessen, stille Besinnung, Lesen wertvoller Literatur
und besonders auch neue Wege der Nächstenliebe zum Inhalt haben. (merli@utanet.at)