Montag, 18. November 2019


1. Adventsonntag

1. 12. 2019

Gedanken zum Sonntag

Advent, eine heilige Zeit der Besinnung, der Erneuerung, der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest und letztlich der Vorbereitung auf das Kommen Jesu am Ende des Lebens und am Ende der Welt. Auf dieses letzte Ende unserer Erdentage sollten wir uns ein Leben lang vorbereiten, besonders Jahr für Jahr zu den heiligen Zeiten. Advent ist eine immens wichtige Zeit für uns Christen, die ihre Beziehung zu Gott ernst nehmen. Unser Blick auf das Wort Gottes könnte zu Überlegungen anregen:

Erste Lesung: Jesaja 2, 1-5

„Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.“.... „Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.“
Adventlich leben kann bedeuten: Hinhören auf Gottes Wegweisung, Besinnung halten, das Gewissen prüfen. Fragen an unser Gewissen können uns gute Wege aufzeigen: Wie lebe ich vor Gott? Wofür verwende ich meine Zeit? Was interessiert mich? Was ist bei meinem Tun und Lassen auf lange Sicht gesehen wertvoll, was ist von geringem Wert? Welche Wege führen mich zu Gott? Eine solche Gewissenserforschung könnte zur Advent- oder Weihnachtsbeichte führen.

Zweite Lesung: Römerbrief 13, 11-14a

„Legt als neues Gewand den Herrn Jesus Christus an.“
Wieder werden wir aufgefordert, an Jesus Maß zu nehmen. Es erhebt sich die Frage, warum wir Christen heißen. Die Antwort: Unsere Berufung und unser Lebensziel ist, Christus ähnlich zu werden in unseren Gesinnungen, in der Beziehung zu Gott und zu den Menschen. Nicht oberflächliche Selbstverwirklichung soll im Mittelpunkt unseres Strebens stehen, sondern Christusverwirklichung.

Evangelium: Mt 24, 29-44
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
29Sofort nach den Tagen der großen Not wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
30Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde jammern und klagen, und sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
31Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden, und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum andern.
32Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
33Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht.
34Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft.
35Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
36Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
37Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein.
38Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging,
39und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.
40Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.
41Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen.
42Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
43Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht.
44Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Gedanken zum Evangelium

„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ „Darum haltet auch ihr euch bereit.“
Auch Christen sind in der jetzigen Welt verwurzelt, sie sollten aber stets das Endziel im Auge behalten. Von bleibender Bedeutung ist nur, was Ewigkeitswert hat. Christliche Hoffnung könnte im Advent neu aufleben. Sie darf sich nicht im Erreichen diesseitiger Ziele erschöpfen. Die Dimension unseres Lebens geht weit darüber hinaus und mündet in die beseligende Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus und in unsere letzte Vollendung. Wir haben immer „Bereitschaftsdienst“.

Der Advent kann zum Aufruf werden: Es gilt, die Zeit zu nützen, um das Leben aus dem Glauben zu erneuern. Darin ist die kommende Weihnachtsfreude begründet. Christen fassen Adventvorsätze. Diese könnten sich auf das tägliche Gebet, die Treue beim Sonntagsgottesdienst, die Teilnahme an Adventandachten beziehen; sie könnten auch Adventabende in der Familie, Mitfeier von Roratemessen, stille Besinnung, Lesen wertvoller Literatur und besonders auch neue Wege der Nächstenliebe zum Inhalt haben. (merli@utanet.at)