Dienstag, 25. Februar 2014



Gedanken des Altpfarrers für die Fastenzeit mit herzlichen Grüßen

2014

Austreten? - Nein! - Auftreten!

Manche meinen, es gäbe Gründe, aus ihrer Kirche auszutreten. Manchmal führen dazu schlechte Erfahrungen, häufig aber fehlende religiöse Praxis und der daraus folgende Glaubenverlust. Auch der Kirchenbeitrag kann eine Rolle spielen.

Doch gibt es gravierende Gründe, in der Kirchengemeinschaft zu bleiben oder in sie zurückzukehren. Einige Fragen und Überlegungen für die Fastenzeit:

·       Soll weiterhin verkündet werden, dass Gott in Jesus gekommen ist, um uns zu retten?
·       Soll es  auch in Zukunft die schönen Feste der Freude und inneren Erneuerung geben (Weihnachten, Ostern, Erstkommunion, Trauung usw.)? Die Kirche schenkt indirekt durch ihre Feste allen arbeitsfreie Tage zur Erholung.
·       Die Kirche vermittelt Heilung des inneren Menschen und ermöglicht damit Befreiung von den Lasten der Seele. Brauchen wir das in Hinkunft nicht mehr?
·       Täglich wird in der Kirchengemeinchaft weltweit oder auch in der Pfarre für alle ihre Mitglieder um den Beistand Gottes in Not und Gefahr gebetet. Ist das überflüssig?
·       Damit verbunden gibt es in ihr häufig liebende Zuwendung, Hilfe und Geborgenheit auch für Verzagte, Verlassene und Entwurzelte.
·       Soll den Kindern Ehrfurcht und Liebe zu Gott und zu den Eltern nicht mehr gelehrt werden?
·       Soll es die Kirche nicht mehr geben, die den mit Kreuzen Beladenen beisteht, Sterbende begleitet und für die Toten betet?
·       Soll sie nicht mehr die Frohbotschaft vom Sinn des Lebens über den Tod hinaus verkünden?

Es gibt in unserer Kirche nicht nur Schwächen, die in den Medien häufig groß herausgehoben werden. Es gibt auch Bischöfe, die sich trotz Todesdrohung für Unterdrückte unerschrocken einsetzen, es gibt die Ordensfrauen, die sich ohne Lohn den Kranken und Sterbenden widmen, es gibt viele Priester, die unauffällig in täglicher Treue den Dienst an ihrer Gemeinde, an den Kindern, den Familien, den Alten und Kranken mit Hingabe leisten; viele Christen stehen ihren Mitmenschen in selbstloser Liebe bei. Es gibt auch heute viele, die wegen ihrer Treue zu ihrer Kirche getötet werden. Soll das alles nichts mehr gelten und vergessen sein?

Es gibt neben den oben angedeuteten auch noch andere Gründe, die denkende Menschen bewegen können, trotz mancher Unvollkommenheit dennoch in ihrer Kirche zu bleiben, nicht auszutreten, sondern aufzutreten und bei ihrer Erneuerung mitzuarbeiten. Man kann dazu auch die Worte Jesu bedenken: „Wer glaubt, der wird gerettet werden.“ Ohne die treue Mitfeier der Sonntagsmesse geht der Glaube unweigerlich verloren.
Es ist in der heutigen Zeit eine Entscheidung erforderlich. Sie könnte lauten: Ich bin als Christ geboren, will als Christ leben und als Christ sterben. Es erhebt sich die Gewissensfrage: Will ich ohne Religion leben und sollen meine Kinder und Enkel ohne den christlichen Glauben und ohne die Wegweisungen Jesu aufwachsen? Soll Senftenberg glaubenslos werden? Bedenkt die Konsequenzen eines Austrittes!

Vielleicht wird es einmal beglückend heißen: „Komm heim! Du bist zwar manchen Irrweg gegangen, aber bis zum Ende deinem Gott und deiner Kirche treu geblieben.“

Ausgetretene sind zum Wiedereintritt herzlich eingeladen. Dies kann ohne Aufsehen geschehen. Kontaktaufnahme: Pfarrer Paul Sordyl: Tel. (02719) 2295, Mail: pfarramt.senftenberg@aon.at,
Eventuell auch: A. Merli: Tel. (02719) 30025 oder Mail: merli@utanet.at  /  merlipfad.blogspot.com.