Montag, 19. Januar 2015



4. Sonntag im Jahreskreis

1. 2. 2015 

Mk 1, 21-28
 21 In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte.
22Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.
23In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien:
24Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.
25Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn!
26Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.
27Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.
28Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Gedanken zum Evangelium

Jesus beginnt sein öffentliches Wirken am Sabbat in der Synagoge, dem Bethaus der Juden.
Dort wurden die Anweisungen des Gesetzes dargeboten und die heiligen Schriften in der Predigt ausgelegt.
Es sollte für Christen selbstverständlich sein, den Vorschriften entsprechend ihren Gottesdienst regelmäßig mitzufeiern. Die Bewahrung des Glaubens ist heute ohne Treue am Sonntag nicht möglich. Der Christ kann nicht fern bleiben und dennoch in der Dauerberieselung durch Heilbringer unserer Zeit gläubig leben. Mit der Vernachlässigung des Sonntagsgottesdienstes gehen Glaubenszweifel und Glaubensschwund Hand in Hand und damit auch die christliche Hoffnung und der letzte Lebenssinn verloren.

Die Menschen waren betroffen von seiner Lehre.
Bei Jesus zu sein, mit ihm in Verbindung zu leben, auf ihn zu hören macht immer betroffen. Die oberflächlichen Berichte der Medien über Jesus können daher nicht beeindrucken. Sie dienen höchstens dazu, in gehobener Gesellschaft religiös verbrämt zu diskutieren. Sich auf Jesus einzulassen, sein Wort zu studieren, ihn ernstlich in sein Leben einzubauen, ihm also nachzufolgen, ergreift und beeindruckt den ehrlich suchenden Menschen nachhaltig und bringt Gelassenheit und inneren Frieden.

Der Besessene
Die inneren Zwänge, an denen jemand infolge von Erlebnissen oder Krankheiten litt, führte man auf unreine Geister zurück, die ausgetrieben werden mussten. Der Besessene war unfrei und hatte sich aus der Gesellschaft ausgegliedert. Offenbar suchte er Befreiung, sonst wäre er nicht in der Synagoge gewesen.
Befreiung von Zwängen und Isolierungen haben die meisten Menschen nötig. Sie suchen sie häufig an verkehrten Orten. Es mögen hektische Beschäftigung, rastlose Vergnügungen oder auch ärztliche Hilfe Erleichterung bringen. Letzte erlösende Befreiung kann aber nur der geben, der Macht über das Herz hat und das Gewissen von seinen Lasten befreit.

„Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet.“
Die Menschen staunen, sind bestürzt und fassungslos über die Lehre und die Dämonenaustreibung. Sie spüren, hier ist jemand am Werk, der göttliche Kraft besitzt, der sich nicht immer auf Schriftstellen berufen muss, der kraftvoll lehrt und befreit. Diese befreiende Kraft gibt es auch heute in unserer Kirchengemeinschaft.

Wir Christen sollten uns dessen bewusst werden, dass wir zu diesem Jesus Christus gehören, der unser Innerstes erneuert, uns von unseren Zwängen befreit, uns seine Wegweisung ins Herz schreibt und unserem Leben Hoffnung und Zukunft gibt. Wir sollten begeisterte Christen sein. (merli@utanet.at)