Montag, 31. Dezember 2018


Taufe des Herrn
 13. 1. 2919
 Lk 3, 15-16.21-22
15Das Volk war voll Erwartung, und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei.
16Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
21Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel,
22und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Gedanken zum Evangelium

Wieder steht der Bericht über  Johannes und sein Wirken vor uns. Doch geht es hier in erster Linie um Jesu Sendung und Bevollmächtigung. Bedenken wir einige Textstellen der Reihe nach.

„In jener Zeit war das Volk voll Erwartung,...“
Allgemein war man der Überzeugung, dass Gott die Herrschaft der Römer über das jüdische Volk durch die Sendung eines Messias beenden werde. Doch hoffte man auch auf eine neue durch geistbegabte Menschen geprägte Zeit.
Es gab auch in der Kirchengeschichte häufig Perioden des Untergangs und der Verderbnis. Manche meinen, auch heute sei eine solche Zeit angebrochen, es gehe drunter und drüber in der Welt; viele Christen fallen vom Glauben ab und kümmern sich wenig um Gottes Normen und Gebote.
Man hält Ausschau nach Rettung. Doch das Heil wird vielfach im Wirtschaftswachstum, im technischen Fortschritt, in der Medizin oder in gesellschaftlicher Veränderung gesucht, auch privat im Anhäufen von Gütern, im Lebensgenuss, in Vergnügungen oder in den beruflichen oder wirtschaftlichen Erfolgen.
Vielleicht sollten wir Christen eher dort auf Rettung hoffen, wo man die Menschen, wie damals durch Johannes, auf Jesus hinweist und wo Jesus zu finden ist.

„Ich taufe euch mit Wasser.“
Johannes weist die Menschen auf Jesus hin. Seine Taufe, bekennt er, sei nur ein symbolischer Akt. Der aber nach ihm kommt, Jesus, wird mit heiligem Geist taufen.
Es soll uns wieder bewusst werden, welche heilsentscheidende Berufung uns in unserer Taufe zuteil geworden ist. Wir tragen den Heiligen Geist als kostbarsten Schatz in unserer Seele. Er ist in unserem ganzen geistigen Sein gegenwärtig. In ihm wurde uns eine neue mit göttlichem Leben angereicherte Lebensqualität zuteil. Wir sollten unserer Taufe bewusst zustimmen und sie gewissermaßen unterschreiben.

„Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen.“
Jesus solidarisiert sich mit den Menschen. Er stellt sich in die Reihe der Sünder. Er gehört zu uns und wir zu ihm.
Ist uns diese freundschaftliche Beziehung noch bewusst, hüten und pflegen wir sie in Treue und Dankbarkeit? Denken wir daran, dass wir auch trotz unserer Schwächen für Jesus keine schwarzen Schafe sind, die er meidet, sondern zu ihm gehören und bei ihm Heilung, Erneuerung und Geborgenheit erfahren können!

„Und während er betete, öffnete sich der Himmel,...“
Für die Endzeit erwartete man schon vor Christus die Ausgießung des Heiligen Geistes. Lukas schildert in einer Visionserzählung diese Aussendung des Gottesgeistes über den Gottgesandten. Er wird von Gott als der Stärkere, der Messias, bezeugt und bestätigt.
Das heißt für uns: Durch diesen Jesus ist alles Heil Gottes bei den Menschen. Der Heilige Geist bewirkt durch ihn zu allen Zeiten Heilung, Vergebung, Erneuerung und Rettung. Für alle leuchtet die große christliche Hoffnung über diesem Sonntagsevangelium.

Nach den Weihnachtsfeiertagen steht noch einmal die Verheißung  unserer Rettung durch Jesus Christus vor uns. In ihm ist uns Gott nahe, und seine Liebe trägt in Hinkunft das Leben derer, die zu ihm gehören wollen. Durch ihn empfangen wir jetzt schon und am Ende vollständig letztes vollendetes Leben, zu dem wir berufen sind und worin sich der Sinn unseres Lebens erfüllen wird.
(merli@utanet.at)