14. Sonntag
im Jahreskreis
5, 7, 2020
Mt 11, 25-30
25In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und
der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber
offenbart hast.
26Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
27Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn,
nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der
Sohn offenbaren will.
28Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.
29Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von
Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
30Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
Gedanken zum Evangelium
Den „Weisen
und Klugen“ bleiben Jesus und seine Liebe oft verborgen.
Sie neigen zu
Hochmut, und dieser macht blind für Gottes Gaben. Denen aber, die demütig und
dankbar sein können, weil sie sich nicht für gar so großartig halten, werden
tiefe Einsichten über Werte des Glaubens und der Liebe eher zuteil.
„Mir ist von
meinem Vater alles übergeben worden.“
Auf Jesus kommt
es an und auf die Beziehung zu ihm. Er ist der entscheidende Hoffnungsanker für
die Welt. Nichts ist so wichtig wie diese Glaubensverbindung mit Jesus. Auf ihn
schauen, auf ihn hören, sich bei ihm aufhalten, seine Worte beherzigen, ihn im
persönlichen täglichen Leben nachahmen, das sind die wichtigsten Bemühungen
eines Christen. Darin besteht der christliche Lebensweg.
„Kommt alle
zu mir, die ihr Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen ...“ Das
Vertrauen auf Jesus bewirkt Trost, Gelassenheit, innere Ruhe und bringt auch
Hilfe in den täglichen Mühen und Sorgen. Der Christ kann sicher sein, dass er
den an seiner Seite hat, der ihm wohlgesinnt ist, der ihn ohne Bedingung liebt,
der seine Lasten mitprägt und für ihn das Beste will. In dieser Freundesbeziehung
zu Jesus liegt die Freude des Christen begründet. Sein Leben gewinnt daraus
Sinn, und dieser Sinn ist unabhängig von Gesundheit, Wohlstand und Ruhm.
Vertrauensvolles christliches
Leben wird nie wirklich zur unerträglichen Last und unterdrückt die Menschen
nicht. Christliches Leben ist zwar
nicht lastenfrei, aber es macht Mut, gibt Ruhe und bewirkt Geborgenheit,
Freiheit und Freude.
(merli@utanet.at)