Montag, 2. August 2021

 

20. Sonntag im Jahreskreis

 15. 8. 2021

Joh 6, 51-58

51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.

52Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

53Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.

54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

55Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.

56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

57Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

58Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Gedanken zum Evangelium

 Noch einmal spricht Jesus über das Brot des Lebens, das als Speise zum ewigen Leben gereicht. Er lässt sich nicht davon abbringen, auch wenn es die Zuhörer nicht begreifen und murren. Er sagt es deutlich:

„Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“

Es gibt den Zusammenhang zwischen der Eucharistie und dem Auferstehungsleben. Es geht um ein Leben in der Vollendung, um ein Hineingenommenwerden in die Unsterblichkeit Gottes. Der gläubige Empfang der Eucharistie bewirkt dieses neugestaltete Leben. Ihre Ablehnung bedeutet auch die Ablehnung des neuen, von Gott geschenkten Lebens der Seligkeit.

 „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“

Die Kommunion bewirkt eine geheimnisvolle seelische Lebensverbindung des Christen mit dem auferstandenen Jesus. Der Christ wird immer mehr befähigt, so zu denken, zu lieben, zu leben wie Jesus. Er erhält eine neue göttliche Lebenskraft, er wird vom unsterblichen Leben Gottes erfasst. Sein Lebens- und Todesschicksal gleicht dem des auferstandenen Christus. Er trägt in sich bereits die Unsterblichkeit und Vollendung.

 Wie mich der Vater gesandt hat und ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.“

Die Lebensgemeinschaft des Dreifaltigen Gottes ist Urbild dieser Lebensverbindung des Christen mit Jesus durch das Mahl der Eucharistie. Der Kommunizierende wird in den göttlichen Lebensstrom der Dreifaltigkeit hineingenommen. Dort gibt es überwältigendes Leben, überströmende Freude, Glückseligkeit.

Alles Negative menschlichen Seins, jede Sünde, alle Verirrungen und Ängste werden verbannt. Man kann es kaum begreifen, was es bedeutet, in der Eucharistie innig mit Jesus seelisch, geistig und körperlich verbunden zu sein. Neues Leben strömt durch die Seele. Der Christ wird ein neuer Mensch. Seine Lebensqualität wird unendlich erhöht. Heilung, Hoffnung, Befreiung, Freude, geistige Weite, faszinierende Erkenntnisse, staunende Dankbarkeit, überwältigender Reichtum des Lebens sind die Früchte der eucharistischen Verbindung mit Jesus Christus.

Kann da jemand vernünftigerweise auf dieses Angebot verzichten und es ablehnen, ohne schuldig zu werden? Muss nicht jeder, der dies gläubig bedenkt, auf dieses Angebot Gottes positiv reagieren? Kann ein Christ dieses Angebot unbeachtet lassen und sich gläubig nennen?

 Eucharistie heißt wörtlich Danksagung. In ihr ist Christus geheimnisvoll gegenwärtig, wie er sich in Liebe als Opfer für die Menschen dem Vater hingibt und sich als Seelenspeise den Menschen schenkt.

Wer an Jesus glaubt, muss auch an die Kraft des Messopfers und der Kommunion glauben. Christen werden, wenn sie diese Worte Jesu überlegen, ihre Beziehung zur Messe und zur Kommunion erneuern und diese Geschenke dankbar annehmen. Für sie gibt es nichts Wertvolleres als die Messe und die Kommunion. Während unser Leben dem Verfall entgegengeht, baut die Gemeinschaft mit Jesus in der heiligen Eucharistie schon das neue Leben der Unsterblichkeit und Vollendung auf.

 „Wer von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit.“  (merli@utanet.at)