Montag, 28. Februar 2011

13. 3. 2011


1. Fastensonntag


Mt 4, 1-11


In jener Zeit

1wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden.

2Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger.

3Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.

4Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.

5Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel

6und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.

7Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.

8Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht

9und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.

10Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.

11Darauf ließ der Teufel von ihm ab, und es kamen Engel und dienten ihm.


Gedanken zum Evangelium


Versuchungen Jesu

Der stärkere Zustrom zum Sonntagsgottesdienst zeigt, dass viele Christen die Fastenzeit ernst nehmen und die heilige Zeit zur Besinnung und zu innerer Erneuerung nützen wollen.

Es geht heute um die Frage: Was ist im Leben eines Christen wesentlich, worauf kommt es an, welche Werte sind tragfähig? Es geht weiters um die Verlockung, oberflächlich und rein diesseitig zu leben. Die drei Versuchungen, die an Jesus herangetragen werden, gehen immer um die Welt: Lebensgenuss, Ansehen und Macht.

Das Leben bietet heute viele Möglichkeiten sich zu vergnügen, es oberflächlich zu genießen, sich mit den Angeboten der Annehmlichkeiten zufrieden zu geben.

Jesus lehnt ein solches seichtes Leben der Bequemlichkeit ab. Nur satt und versorgt zu sein, es sich gut gehen zu lassen, ist nicht im Sinne Jesu und bedeutet auch nicht des Menschen letztes Glück. Der Christ wird sich in der Fastenzeit höheren Werten zuwenden und wieder mehr nach diesen streben. Solche sind in der Bibel vorgegeben: Gebet, Fasten, gute Werke.

Reichtum bestimmt heute bei uns das Leben. Sich etwas leisten zu können, wird angestrebt. Wer viel besitzt, der hat Ansehen, der wird verehrt, dem macht man Komplimente. Die Lebensbilder der Großverdiener werden von den Medien ausgiebig propagiert.

Jesus will diese Bewunderung und die leicht zu erwerbende Anerkennung nicht. Er geht seinen Weg der Anstrengung, der Pflicht, des Auftrages von Gott her.

Der Christ soll nicht der Versuchung erliegen, auf windige Art durch protziges Gehabe Bewunderung zu erheischen. Er geht seinen Weg des Glaubens ernst und erfüllt seinen von Gott gegebenen Auftrag so gut er kann. Er will mit seiner Frömmigkeit nicht auffallen und nie aufdringlich werden. Nicht das Leichtere sucht er, sondern das Richtige und das Bessere.

Jesus hätte die Möglichkeit, als Herrscher von Satans Gnaden die Welt zu regieren. Manche wollen auch heute gewissenlos herrschen und selbst die Wahrheit mit Gewalt oder anderen Machtmitteln durchsetzen. Jesu Weg ist der des Leidens und Sterbens für die Menschen aus Liebe, um sie zu retten.

Christen verschmähen Gewalt. Sie setzen nicht auf Macht und Einfluss, um die Menschen zu Gott oder zum Guten zu führen. Sie gehen den Weg des Respekts vor den Brüdern und Schwestern, des Mitgefühls, der Liebe und der Hingabe, um sie zu ihrem Heil zu bewegen; dies in der Erziehung ihrer Kinder und im Leben einer Pfarre.


Diese Gesinnungen werden Christen anstreben, wenn sie sich in der Fastenzeit am Wort Gottes orientieren und auf Jesus schauen. Sie werden bemüht sein, als Jünger Jesus nachzufolgen und ihm so immer ähnlicher zu werden. (merli@utanet.at)