1. Adventsonntag (Lesjahr A)
1. 12. 2013
Gedanken zum
Sonntag
Advent, eine
heilige Zeit der Besinnung, der Erneuerung, der Vorbereitung auf das
Weihnachtsfest und letztlich der Vorbereitung auf das Kommen Jesu am Ende des
Lebens und am Ende der Welt. Auf dieses letzte Ende
unserer Erdentage sollten wir uns ein Leben lang vorbereiten, besonders Jahr
für Jahr zu den heiligen Zeiten. Advent ist eine immens wichtige Zeit für uns
Christen, die ihre Beziehung zu Gott ernst nehmen. Unser Blick auf das Wort
Gottes könnte zu Überlegungen anregen:
Erste Lesung: Jesaja 2, 1-5
„Er zeige uns seine
Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.“.... „Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir
wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.“
Adventlich leben kann
bedeuten: Hinhören auf Gottes Wegweisung, Besinnung halten, das Gewissen
prüfen. Fragen an unser Gewissen können uns gute Wege aufzeigen: Wie lebe ich
vor Gott? Wofür verwende ich meine Zeit? Was interessiert mich? Was ist bei
meinem Tun und Lassen auf lange Sicht gesehen wertvoll, was ist von geringem
Wert? Welche Wege führen mich zu Gott? Eine solche Gewissenserforschung könnte
zur Advent- oder Weihnachtsbeichte führen.
Zweite Lesung: Römerbrief 13, 11-14a
„Legt als neues
Gewand den Herrn Jesus Christus an.“
Wieder werden wir
aufgefordert, an Jesus Maß zu nehmen. Es erhebt sich die Frage, warum wir
Christen heißen. Die Antwort: Unsere Berufung und unser Lebensziel ist,
Christus ähnlich zu werden in unseren Gesinnungen, in der Beziehung zu Gott und
zu den Menschen. Nicht oberflächliche Selbstverwirklichung soll im Mittelpunkt
unseres Strebens stehen, sondern Christusverwirklichung.
Evangelium: Mt 24, 29-44
In jener Zeit sprach Jesus
zu seinen Jüngern:
29Sofort nach den Tagen der
großen Not wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr
scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden
erschüttert werden.
30Danach wird das Zeichen des
Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde jammern
und klagen, und sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit
auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
31Er wird seine Engel unter
lautem Posaunenschall aussenden, und sie werden die von ihm Auserwählten aus
allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum
andern.
32Lernt etwas aus dem
Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter
treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
33Genauso sollt ihr erkennen,
wenn ihr das alles seht, dass das Ende vor der Tür steht.
34Amen, ich sage euch: Diese
Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft.
35Himmel und Erde werden
vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
36Doch jenen Tag und jene
Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn,
sondern nur der Vater.
37Denn wie es in den Tagen
des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein.
38Wie die Menschen in den
Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem
Noach in die Arche ging,
39und nichts ahnten, bis die
Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des
Menschensohnes sein.
40Dann wird von zwei Männern,
die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.
41Und von zwei Frauen, die
mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen.
42Seid also wachsam! Denn ihr
wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
43Bedenkt: Wenn der Herr des
Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach
bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht.
44Darum haltet auch ihr euch
bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht
erwartet.
Gedanken zum Evangelium
„Seid
also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ „Darum
haltet auch ihr euch bereit.“
Auch
Christen sind in der jetzigen Welt verwurzelt, sie sollten aber stets das
Endziel im Auge behalten. Von bleibender Bedeutung ist nur, was Ewigkeitswert hat.
Christliche Hoffnung könnte im Advent neu aufleben. Sie darf sich nicht im
Erreichen diesseitiger Ziele erschöpfen. Die Dimension unseres Lebens geht weit
darüber hinaus und mündet in die beseligende Begegnung mit dem auferstandenen
Jesus Christus und in unsere letzte Vollendung. Wir haben immer
„Bereitschaftsdienst“.
Der Advent kann zum Aufruf werden: Es gilt, die Zeit zu nützen, um
das Leben aus dem Glauben zu erneuern. Darin ist die kommende Weihnachtsfreude
begründet. Christen fassen Adventvorsätze. Diese könnten sich auf das
tägliche Gebet, die Treue beim Sonntagsgottesdienst, die Teilnahme an
Adventandachten beziehen; sie könnten auch Adventabende in der Familie,
Mitfeier von Roratemessen, stille Besinnung, Lesen wertvoller Literatur und
besonders auch neue Wege der Nächstenliebe zum Inhalt haben. (merli@utanet.at)