2. Sonntag im
Jahreskreis
19. 1. 2014
2. Lesung : 1 Kor 1, 1-3
1Paulus,
durch Gottes Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes
2an
die Kirche Gottes, die in Korinth ist, - an die Geheiligten in Christus Jesus,
berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn,
überall anrufen, bei ihnen und bei uns.
3Gnade
sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Gedanken zur Lesung
Paulus
wünscht den „Heiligen, ... die den Namen Jesu überall anrufen, Gnade und
Frieden.“
Gnade
bedeutet Leben und Kraft von Gott.
Begnadete
erhalten Anteil am Leben des Dreifaltigen Gottes, das uns durch Jesus
ermöglicht wird und das wir in der Gemeinschaft mit Jesus in der Eucharistie
und durch die Sakramente empfangen. Begnadete sind geprägt durch göttliches
Leben, sind ergriffen vom göttlichen Geist. Von Maria wird gesagt, sie sei
„voll der Gnade“. In ihr gab es kein Hindernis für dieses Leben Gottes. Dies
ist das kostbarste Geschenk, die höchste Gabe, die Menschen empfangen können.
Nichts ist wertvoller.
Daher bemüht
sich der Christ, der durch Jesus Berufene und Geheiligte, mit aller Kraft um
diese Gabe. Nichts zieht er diesem Bemühen vor. In dieser Lebensgemeinschaft
mit Gott ist auch jene Kraft enthalten, die den Glauben trägt und den Christen befähigt,
sich um des Glaubens willen zu überwinden. Gnade also ist Leben und Kraft
Gottes in uns.
Friede von
Gott und dem Herrn Jesus Christus wünscht Paulus seinen Christen.
Es gibt
unzufriedene Menschen. Sie können sich selbst nicht leiden, sind immer mürrisch
und friedlos.
Christen sollten
ihr Lebensschicksal aus Gottes Hand annehmen. Sie können vertrauen, auch wenn
sie Lasten zu tragen haben. Ihr Leben ist auch dann wertvoll, wenn es
diesseitig nicht geglückt erscheint. Sie sind auch im Leid in Gottes Liebe
geborgen.
Sie können in
Frieden mit sich selbst leben.
In Frieden
mit den Mitmenschen.
Manche nörgeln
gerne über ihre Mitmenschen. Sie leben im Streit, kommen mit ihnen nicht aus, sind
mit ihrer Umgebung und mit den Verwandten unzufrieden und beklagen sich
ununterbrochen.
Christen
hingegen wollen mit den Menschen in Frieden zu leben. Christen gehen von einem
Grundwohlwollen gegen alle aus. Sie suchen Unrecht zu vergessen und zu
vergeben. Frieden zu schließen und Frieden zu bringen, ist immer ihr Anliegen.
Sie entzweien die Menschen nicht, sondern bemühen sich zur Versöhnung
beizutragen. Sie sind Friedensstifter.
Den größten
inneren Frieden findet der Mensch, wenn er mit Gott in Frieden lebt.
Dies ist eine
gute Voraussetzung, auch mit sich selbst und mit den Mitmenschen in Frieden zu
leben. Der Friede mit Gott beruht auf der Hinwendung zu ihm, auf dem Vertrauen,
das man seiner Liebe entgegenbringt. Eine Voraussetzung des Sünders für diesen
Frieden ist die Reue und die Bereitschaft, sich auf den von Gott vorgegebenen
Wegen zu mühen. Solche Christen leben in der Verbundenheit mit Gott, feiern
ehrfurchtsvoll und treu den Gottesdienst, beten regelmäßig und treten für ihren
Glauben ein. Sie sind gelassen, wenn man sie deshalb angreift. Sie helfen ihren
Mitmenschen, wie es ihr Herr erwartet. Sie erhoffen nach diesem Leben die
Vollendung bei Gott.
Der Segenswunsch des Apostels
Paulus gilt auch für die Christen heute: „Gnade sei mit euch und Friede von
Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“ (merli@utanet.at)