„Anstatt“ oder „sowohl - als
auch“
Es gibt verschiedne Aufgaben oder
Verpflichtungen, denen wir gelegentlich nicht gleichzeitig nachkommen können.
Es kann ein Ehemann nicht seinen Arbeitsplatz aufsuchen und gleichzeitig seine
schwer erkrankte Ehefrau pflegen oder ins Krankenhaus bringen. Da muss er das
Vorrangige tun und das eine anstatt des anderen erledigen.
Es gibt
aber auch mehrere wichtige Dinge im Leben, die zwar nicht gleichzeitig, aber
doch beide zu erfüllen sind. Dann gilt das Motto: „Sowohl - als auch“.
Z. B. ein Ehepaar: Er fährt gerne mit seinem
Motorrad aus, sie liebt Musik. Wie könnte das „Sowohl - als auch“ dann
aussehen? Ganz einfach: Die Frau wünscht ihrem Mann an einem Wochenende „Gute
Fahrt!“, und er fährt mit ihr am zweiten Wochenende nach Wien in die Oper oder
ins Konzert.
Ein weiteres Beispiel: Vor der Marienstatue
werden Lichter angezündet. Sie symbolisieren das Gebet in verschiedenen
Anliegen. „Sowohl – als auch“ bedeutet, dass zum Symbol auch das Gebet gehört.
Es gibt unzählige Möglichkeiten im täglichen
Zusammenleben, wo Menschen das „Sowohl -als
auch“ praktizieren können. Grundlage dazu ist der Auftrag an alle Christen:
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
Der
Christ hat auch Verpflichtungen gegenüber seinem Gott.
Er hat aber auch verschiedene Bedürfnisse und Aufgaben, die er nicht
vernachlässigen will, nicht kann oder auch nicht soll. Auch in solchen Fällen
sollte der Weg des „Sowohl - als auch“
gesucht und gefunden werden. Also: Spaziergang mit seinem Hund, Saunabesuch,
Tennismatch, gemütliches Sonntagfrühstück, Fußballplatz, Wanderung in der
Natur, Besuch der Verwandten oder Freunde, Schiausflug usw. nicht anstatt der Sonntagmesse, sondern
das alles unter der Devise: „Sowohl - als
auch“.
Wer den Wert der Gottesverehrung bedenkt,
seine eigene Abhängigkeit von der Lebenskraft, die Gott schenkt, erkennt, wer
die gläubige Gottverbundenheit als einen besonderen Wert für sein Leben
begreift, der wird immer Wege finden, das „Sowohl
- als auch“ zu verwirklichen. Man muss nicht auf Annehmlichkeiten und
Lebensfreuden verzichten, sie schmecken nur schal und lassen die Seele veröden,
wenn sie an die Stelle der Beziehung zum lebendigen Gott treten.
Daher
mein Wunsch und mein Vorschlag: Versucht den christlichen Lebensweg des „Sowohl
- als auch“ zu gehen. Es ist ein guter Weg, der Seelenfrieden schenkt und in
eine helle Zukunft führt. Dies erfordert vielleicht Bekehrung und Neubeginn.
Dazu rate ich dringend.
Mit
guten Wünschen Ihr
A. Merli