Montag, 16. März 2015



Verkündigung des Herrn

25. März

Lk 1, 26-38
26In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Gedanken zum Evangelium

Neun Monate vor seinem Geburtsfest am 25. Dezember feiern wir die Empfängnis Jesu. Der Lukasbericht gibt den Blick auf mehrere Glaubenswahrheiten frei. Es geht dabei wie bei allen Marienfesten um Christus, den Mensch gewordenen Gottessohn. Betrachten wir das Evangelium.

„Sei gegrüßt, du Begnadete. Der Herr ist mit dir.“
Maria wird für ihre hohe Aufgabe, den Gottessohn seiner menschlichen Natur nach zu empfangen und zu gebären, mit göttlichem „Glanz“ ausgestattet. Gnade beinhaltet Gottes Geist und Gottes Lebenskraft. Sie ist eine geschenkte „Vergöttlichung“ des Menschen. Der „Begnadete“ steht mit Gott in einer besonderen Lebensverbindung. Der Geist Gottes ist in ihm heilend gegenwärtig und beseitigt erlösend jede Sünde, belebt übernatürlich das seelische Leben des  Menschen. Wir feiern diese gottgeschenkte Begnadigung und Sündenfreiheit Mariens am 8. Dezember.
Mit Maria steht uns der in den Augen Gottes ideale Mensch vor Augen. Für uns ist dies ein Aufruf, uns immer wieder von unseren Sünden befreien zu lassen und das Leben Gottes, den Hl. Geist, zu suchen und aufzunehmen.

„... dem sollst du den Namen Jesus geben.“
Der in der Bibel von Gott gegebene Name drückt immer auch Wesen und Aufgabe des Menschen aus. So ist das auch beim Namen Jesus. Er bedeutet: Gott rettet. Durch ihn sind Heil, Rettung und Hoffnung in die Welt gekommen.
Dieses Fest der Menschwerdung Gottes in Jesus wird somit zu einem Freudenfest der liebenden Zuwendung Gottes zu den Menschen.

   siehe, ich bin die Magd des Herrn.“
Mariens Gehorsamshaltung ist für uns alle wegweisend. Wir sind aufgerufen, unser Vertrauen auf Gott zu setzen, seinen Willen zu suchen und zu erfüllen. So wird auch uns durch unsere Lebensverbindung mit Jesus im Glauben und in den Sakramenten Heil, Rettung und Befreiung zuteil.

Mit Dankbarkeit feiern wir das Fest des Anfangs unserer Rettung in Jesus Christus durch Maria. (merli@utanet.at)
 *
Palmsonntag 

29. 3. 2015

Mk 11, 1-10
Es war einige Tage vor dem Osterfest.
1Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus.
2Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor uns liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her!
3Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er lässt ihn bald wieder zurückbringen.
4Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden, und sie banden ihn los.
5Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden?
6Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren.
7Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier, und er setzte sich darauf.
8Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige von den Büschen ab und streuten sie auf den Weg.
9Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
10Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!

Gedanken zum Prozessionsevangelium

Am Beginn der Karwoche wird zur Palmweihe und Prozession der Einzug Jesu in Jerusalem erzählt. Es werden Texte aus dem Alten Testament eingebunden, die nach jüdischem Verständnis auf den kommenden Messias Bezug nehmen.

Jesus beauftragt Jünger, den Esel zu besorgen.
Christen sind zu allen Zeiten Beauftragte, das Kommen des Messias zu fördern und zu unterstützen. Wir stehen letztlich immer im Dienste Jesu. Wie die Apostel haben wir Jesu Auftrag zu erfüllen Wir sind Boten des Jesus, der rücksichtsvoll agiert und die Freunde nicht zum eignen Vorteil ausnützt.

Jesus zieht als König in Jerusalem ein.
Er reitet jedoch nicht auf hohem Ross und von Soldaten begleitet. „Meine Herrschaft ist nicht von dieser Welt“, wird er bald vor Gericht sagen. Er ist ein Friedenskönig, der den Feinden Versöhnung, den Sündern Vergebung, den Armen Hoffnung bringt.
In der Geschichte des Christentums gab es Verirrungen. Macht, Einfluss, Reichtum und Genusssucht dominierten zu oft.
Heutige Christen sollen Demut lernen, Frieden, Freude, Versöhnung und Hoffnung bringen. Wir sind nicht berufen, Herrscher über andere Menschen zu sein. Nie dürfen Christen im Namen Jesu den Menschen mit Machtgelüsten begegnen.

Sie jubeln Jesus als dem Gesandten Gottes zu und sie loben Gott. Es ist ein Freudenfest, weil Jesus zu ihnen kommt und mitten unter ihnen reitet.
Sind unsere Feiern von Freude getragen? Gibt es nicht vielleicht auch heute die ängstliche Sorge, dass Freude Wesentliches verdunkelt? Bei unseren Feiern und überhaupt im christlichen Leben ist Freude immer begründet und angebracht, wenn man sie nicht zu rein äußerlichem Getue verkommen lässt. Der Christ vergisst darob nicht, dass es auch das Kreuz und das Sterben gibt, vertraut aber darauf, dass letztlich das Leben siegen wird.

Die etablierten Religionshüter waren verstimmt.
Als der Kurzzeitpapst Johannes Paul I. zum ersten Mal auftrat, beeindruckte er durch sein Lächeln. Auch Papst Franziskus strahlt wohlwollende Freue aus. Frohe Menschen finden häufig Zustimmung. Christen sind keine „Berufslächler“, die jederzeit ihr Gebiss zeigen, wie das häufig Politiker tun. Sie haben aber wesentliche Gründe zur Freude und sollten diese immer ausstrahlen.

Am Anfang der Karwoche wird uns bei der heiligen Messe schon die Passion vorgelesen.
Wir Christen wissen, dass all unsere Freude in Jesu Hingabe für uns begründet ist. (merli@utanet.at)