Pfingstmontag
24. 5. 2015
Lk 10, 21-24
21In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt,
voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du
all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
22Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand
weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur
der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
23Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein:
Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht.
24Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was
ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und
haben es nicht gehört.
Gedanken zum Evangelium
Lobpreis Gottes
Jesus ist uns auch in seinem Beten Vorbild. Der Christ ist immer
aufgerufen, in erster Linie Gott zu preisen. Das Lob Gottes soll dem Dankgebet,
dem Bittgebet oder dem Gebet der Reue vorausgehen oder es begleiten. Wir kommen
hauptsächlich in unseren Ängsten und Nöten zu Gott und vergessen häufig auf das
Lobgebet. Die höchste Berufung des Menschen ist Gott zu loben und zu preisen.
Die Unmündigen
Es gibt heute so viele „Wissende“. Das gescheite Reden ist überall
verbreitet. Zu allen Fragen der Politik, zu sportlichen Ereignissen, zu
Katastrophen und zu allem und jedem werden frisch und munter windige Lösungen
angeboten. Auch vor religiösen Wahrheiten und Ereignissen wird dabei nicht Halt
gemacht.
Dennoch zählt vor Gott nicht das große Reden, die hohe Bildung oder die
gesellschaftliche Stellung. Was zählt, ist die ehrliche und dankbare Annahme
des Glaubens und der gute Wille, redlich zu reden und zu handeln. Es würde den
Christen, Priestern und Laien mehr Bescheidenheit und Demut gut anstehen.
Jesus, der Mittler
Gerade jetzt werden viele „Wahrheiten“ propagiert: Heilslehren schwirren
durch die Medien, Gesundheitsapostel sind unermüdlich unterwegs, Retter aus
Angst und Resignation bieten sich an, Selbstverwirklichungshelfer stehen
bereit.
Christen sollten wissen: Es gibt die Rettung aus aller Not allein durch
Jesus Christus. Heilende Helfer und Lebensbegleiter mögen nützlich sein, aber
die endgültige Befreiung aus allen Tiefen menschlicher Existenz hat uns Gott in
Jesus Christus angeboten.
Selig sind…
In unserem christlichen Glauben haben wir einen kostbaren Schatz, eine
überragende Wegweisung und die alles überbietende Lebensgemeinschaft mit
unserem Gott, alles Gaben die uns für dieses Leben und für die Zukunft danach
Seligkeit verheißen. Warum sollten wir billigen Angeboten nachlaufen, wenn wir
das Gold der Gotteskindschaft in uns tragen?
Der Heilige Geist erleuchtet
das Denken derer, die sich ihm betend öffnen und seine Anregungen gläubig
erhoffen. (merli@utanet.at)