Last und
Freude im Alter
April
2015

Erinnerungen
stetig an Bedeutung wachsen,
es
Not tut, Müdigkeit zu überwinden,
man
wankt, als trüg´ man Lasten
buckelkraxen,
dann
ist die Alters-Endzeit angebrochen,
der
Abendstern mahnt ernst den Senior.
Es
ächzen morgens seine alten Knochen,
er
wähnt sich schon beinah beim Himmelstor.
Da
nützen keine Salben oder Pillen,
die
Haut wird brüchig, dünn und ausgezehrt,
die
Stirn und das Gesicht sind voller Rillen,
mit
Übeln wird man jährlich neu beschert.
Es
„tinnitieren“ unentwegt die Ohren,
die
Kniegelenke werden desolat,

sucht
täglich hoffend bei den Ärzten Rat.
Dies
alles kann das Altersherz belasten
und
arg vermiesen Unternehmungslust,
man
neigt dann leicht dazu, nur noch zu rasten,
wenn
Ängste dumpf beschweren Kopf und Brust.
Doch
gibt es nicht auch warmen Sonnenschein,
ist
wirklich helle Tröstung ganz verloren,
muss
Trübsal letzte Trauerlosung sein,
wird
nicht auch tiefe Freude neugeboren?
Die
Senioren sind von Lasten frei,
die
früher drückend auf den Schultern lagen,
als
Kinder „tanzten“ nach dem letzten Schrei.
Jetzt
muss man nicht mehr deren Leben tragen.
Man
kann noch weite Reisen unternehmen,
sich
an Erholung und Kultur erfreu´n
und
muss nicht mehr besorgt die Wünsche zähmen,
vielleicht
sogar Vergnügungen bereu´n.
Erfreuen
kann zum letzten Lebensrest
die
Freundschaft, die erbaut in jungen Jahren
und
trostvoll Abendrot erleben lässt;
man
kann sie neu beleben und bewahren.
Die
Senioren dürfen sich auch giften,
wenn
wieder einmal einer Dummes schreibt,
dass
Frauen schöner werden, wenn sie liften
und
Kuren helfen, wenn man schon beleibt.

erleichtert
sich durch Bravo oder Grollen
und
kündend, dass die Galle überlief,
geplagt
vielleicht durch Hatschi-Frühlingspollen.
Und
wenn man gar beweibt, ist jemand da,
für
den sich´s lohnt, die Tasche heimzutragen,
gemeinsam
dann zu singen trallala
und
manches Tänzchen miteinand´ zu wagen.
Noch
kann man Liebevolles geistvoll reimen,
mit
Heiterkeit das Leben auszufüllen,
bewundern
auch das frühlingshafte Keimen,
den
Rosenduft der Freude neu enthüllen,
barmherzig
altes Unrecht sanft vergeben,
so
manche Irrung sachte korrigieren,
nach
neuen Werten oder Sichten streben,
auch
Ungewohntes mutig anvisieren.
Die
Jahre halfen, Leichen zu entsorgen,
die
unvergessen noch im Keller lagen.
So
strahlt nach finst´rer Nacht ein neuer Morgen,
man
braucht nicht trostlos alte Lasten tragen.
Den
Senioren scheint noch warm die Sonne
am
Abend, wenn der Sturm sich schon gelegt
und
milde strahlt des reifen Lebens Wonne,
die
Herz und Sinne tröstend sanft bewegt.
Man
darf beglückt von alten Zeiten träumen,
und einen Blick ins Lebensalbum
tun,
doch
nicht darob die Gegenwart versäumen,
als
würde man bereits im Grabe ruh´n.

in
der ein Frühlingsstrauß verborgen blüht.
Und
wenn der Lebensgipfel nicht mehr weit,
das
Abendrot besonders freundlich glüht.
Auch
wer als Diener Gottes alt geworden
und
nur mehr eingeschränkten Dienst versieht,
vielleicht
Zuhause ist in einem Orden,

So
lasst uns, Freunde, froh gesonnen sein,
die
Zukunft in die Hände Gottes legen.
Er
ruft uns einst gewiss in Liebe heim
nach
mühevollen, treuen, guten Wegen. AM