Samstag, 3. Dezember 2016



Gedanken
im Advent 2016

„Wollt ihr den totalen Krieg?“, fragte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges der Reichspropagandist die im Saal versammelte Menge. Alle schrieen fanatisiert: „Ja!“ Dieser „totale Krieg“ führte, wie alle wissen, in den Untergang, bedeutete für Millionen Tod  und Verderben und brachte Zerstörung für Deutschland und ganz Europa.

Wollt ihr die totale Gottlosigkeit?, könnte die Frage heute angesichts der Kirchenaustritte und des laxen religiösen Lebens vieler Christen in Europa lauten. Wie wäre die Antwort darauf? Es ertönte vielleicht kein lautes fanatisches „Ja“.

Wer aber nur nebenbei glaubt, bei wem Gott nicht mehr an erster Stelle steht, wer religiösen Verpflichtungen nur nachkommt, wenn es halt gerade angenehm ist, der sagt früher oder später sein leises Ja zur totalen Gottlosigkeit für sich und auch für seine Kinder und Enkelkinder. Auch dieses Ja bringt schwere Konsequenzen für das eigene Leben, aber auch für die Familie, letztlich für ein ganzes Volk.

Wollt ihr die vollständige Gottlosigkeit? Soll unsere Gesellschaft in 20 bis 30 Jahren gottlos sein? Die Antworten auf diese Fragen sind von  größter Tragweite. Denn Gottlosigkeit scheint sich unaufhaltsam auszubreiten. Jeder Christ sollte daher eine Entscheidung zu Gunsten seiner gläubigen Zukunft treffen. Es drohen ohne Gott nicht sogleich Verderben und Untergang wie durch den „totale Krieg“, aber letztlich Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit des Lebens. Wollen wir das mitverursachen oder sollen wir neue Wege des gläubigen Lebens einschlagen?
Das würde bedeuten, die geistige Antenne wieder ganz auf Gott hin auszurichten, sich neu an Jesus Christus zu orientieren, bisherige Gewohnheiten und Lebenshaltungen zu korrigieren. Ein solches Ja zu Gott und zum Glauben erfordert ernste Überlegungen und mutige Entschlüsse. So etwas nennt die Bibel  Bekehrung.

Wie könnte also die gläubige Zukunft von Christen aussehen?
Es geht einfach um ein ganz gewöhnliches solides christliches Leben mit regelmäßigem Gebet, treuer Sonntagsheiligung, sakramentalem Leben  (Beichte, Kommunion), religiösen Gesprächen in der Familie, gepaart mit der Bereitschaft, Gottes Gebote zu achten. Die Neuorientierung an Jesus Christus ist befreiend und schenkt inneren Frieden.

Die Antwort jedes Christen auf die Frage: „Wollt ihr die totale Gottlosigkeit?“, müsste also  lauten: Nein, das wollen wir nicht, nicht für uns selbst, aber auch nicht für unsere Nachkommen und nicht für unser Land. Ein entschiedenes Ja zu Gott ist erforderlich. Diese für die Zukunft bedeutendste Entscheidung sollte im Advent 2016 gefällt werden.

AM