Fest der Erwählung
Mariens
Fest der ohne Erbsünde
empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
8. Dez.
Lk 1, 26-38
26Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in
Galiläa namens Nazaret
27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt,
der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr
ist mit dir.
29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten
habe.
30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei
Gott Gnade gefunden.
31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du
den Namen Jesus geben.
32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr,
wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft
wird kein Ende haben.
34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann
erkenne?
35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und
die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind
heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn
empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten
Monat.
37Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es
gesagt hast. Danach verließ sie der Engel
Gedanken zum Evangelium
Viele nützen den Feiertag, um
einzukaufen, einen Kurzurlaub zu machen oder Arbeiten nachzugehen, die noch vor
Weihnachten erledigt werden müssen. Viele tun dies, ohne den Gottesdienst zu
besuchen.
Andere nehmen Mariens großen
Festtag ernst und feiern wie es katholischer Norm entspricht die heilige Messe
mit, um danach erst Notwendiges oder Erfreuliches zu erledigen.
Es erhebt sich die Frage: Wer hat
den besseren Teil erwählt, wer ist besser dran jetzt oder am Ende seines
Lebens?
Ich denke, die Antwort ist aus
mehreren Gründen einsichtig: Wer das Fest der Gottesmutter Maria jedes Jahr
feierlich und religiös begeht, lernt einen guten Lebensweg zu gehen. Wir können
einiges dazu bedenken:
„Siehe, ich bin die Magd des
Herrn.“
Wer Maria feiert, lernt von ihr,
worauf es im Leben und im Sterben ankommt: Entscheidend ist die Bereitschaft,
den Willen Gottes anzunehmen und zu erfüllen. Mariens Beispiel ist Wegweisung,
die zu Jesus Christus führt und zur Vollendung bei ihm..
„Sei gegrüßt, du Begnadete.“
An diesem Fest sehen wir, wie
Gott den Menschen will, wie jeder Mensch vor Gott leben sollte: Maria ist die
„Reine“, die vom Anfang ihres Werdens an schon frei war von jeder Verquickung
mit der Sünde. Sie stand nie unter der Herrschaft des Teufels. Sie musste nicht
erst getauft werden, um aus dieser Verstrickung befreit zu sein.
Wer dies bedenkt, wird ermutigt,
auch selbst gegen die Sünde jeder Art zu kämpfen. Er wird gegen die gängige
Meinung immun: Du kannst machen, was dir gefällt, es ist alles erlaubt und in
Ordnung. Ein Mensch, der auf Maria schaut, erforscht vor Gott sein Gewissen und
lässt sich nicht täuschen von denen, die leben, als gäbe es weder Gott, noch
seine Gebote und Normen, noch eine Berufung zu einem heiligen Leben.
Das Fest als Hilfe und Trost
Wer dieses Fest mitfeiert, dem
wird jedes Mal klar: Ich habe eine Schwesster oder eine Mutter, die meine
Lebenslasten kennt und mitträgt, die mir zur Seite steht, die ich anrufen kann,
die meine Fürsprecherin ist. Ein solcher Christ trägt wie alle mühsam seine
Lebenslasten, aber er weiß sich dennoch unter dem Schutz Mariens sicherer. Er
fühlt sich geliebt und begleitet, auch wenn er von Menschen verlassen wird,
einen lieben Menschen verliert oder selbst in die Angst vor Krankheit und Tod
gerät. Er kennt das tröstende Gebet und vertraut sich damit dem Beistand
Mariens an: „Bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.“
Es ist gut, dieses Fest zu
feiern. Wir sind wahrhaftig besser dran, als diejenigen, die sich um dieses
Fest nicht kümmern. Wir sind schon jetzt besser dran und vor allem auch besser
dran am Ende unseres Lebens. (merli@utanet.at)
3.
Adventsonntag
11. 12. 2016
Mt 11, 2- 11
In jener Zeit
2hörte
Johannes im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm
3und ließ ihn
fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?
4Jesus
antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:
5Blinde sehen
wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen
auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet.
6Selig ist,
wer an mir keinen Anstoß nimmt.
7Als sie
gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was
habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein
Schilfrohr, das im Wind schwankt?
8Oder was
habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung?
Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige.
9Oder wozu
seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr
habt sogar mehr gesehen als einen Propheten.
10Er ist der,
von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll
den Weg für dich bahnen.
11Amen, das
sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes
den Täufer; doch der kleinste im Himmelreich ist größer als er.
„Freut
euch im Herrn zu jeder Zeit!
Noch
einmal sage ich: Freut euch!
Denn
der Herr ist nahe.“
(Phil
4,4-5b)
1. Lesung Jes 35, 1-6a.10
Grund zur Freude: Gottes Kommen
Man wird die Herrlichkeit des
Herrn schauen. Gottes Gegenwart bringt Freude. Gemeinschaft mit Gott
lässt das Herz jubeln. Freude liegt über dem Leben derer, die Gottes Nähe
suchen und finden. Probieren wir es einfach aus!
Den Verzagten soll Mut gemacht
werden, den Kranken, den Verachteten, den Verlassenen, den Sterbenden usw.
– Hoffnung, Aufbruch, Freude am Leben und am Glauben sollen bei den Christen zu
finden sein. Ihr Beispiel ist gefragt.
Er wird alle erretten. Wer
immer sich verloren fühlt, kann aufatmen. Öffnen wir die Augen und die Ohren
für diese frohe Botschaft! Gehen wir entschlossen den Weg des Glaubens an unsere
Rettung durch Gott!
2. Lesung Jak 5, 7-10
Christen leben in der
Erwartung, Jesus zu begegnen. Diese Begegnungen erfordern Ausdauer, Geduld
und Festigkeit.
Begegnung im Gebet.
Christus kommt immer zu den Betenden. Treue im Gebet soll fester Bestand
unseres religiösen Lebens werden. Begegnung in der Eucharistie und in den
Sakramenten ist an Wichtigkeit durch nichts zu überbieten. Es soll keine
Schlamperei einreißen. Wir sind eingeladen, neu zu beginnen.
Begegnung im Sterben und im
neuen Leben. Wir können und sollen so leben, dass diese Begegnung eine
frohe sein kann. Vor Jesus Christus und nicht nur vor den Menschen soll unser
Leben Wert haben und bestehen können.
Das Kommen des Herrn am Ende
der Zeit. Die Christen leben in den Bedrohungen des Weltgeschehens gelassen
und voller Hoffnung als solche, die auf ihren Herrn warten und wissen: er wird
kommen und alles neu machen. Die Frage steht vor uns allen: Kann man diese
Zuversicht in meinem täglichen Leben bemerken?
Gedanken zum Evangelium
Warum befindet sich Johannes im
Gefängnis? Er verkündete auch unter Lebensgefahr die Gebote Gottes. Er ließ
sich nicht einschüchtern. Er ist kein Schilfrohr, das im Wind hin und her
schwankt. Frage im Advent: Wie bekennen wir unseren Glauben und unsere
christliche Überzeugung?
Johannes sorgt sich auch unter
schwierigen Umständen, vielleicht sogar enttäuscht, um das Reich Gottes, das
kommen soll. Er sagt nicht: Das geht mich jetzt nichts mehr an. – Er ist ein
Beispiel für Mitarbeiter in der Kirche und in der Pfarre auch in schwierigen
Zeiten.
Johannes ist der größte Prophet.
Die Berufung zur Gemeinschaft der Christen ist jedoch weitaus bedeutender. Sie
bringt Heilung und Hoffnung durch den, der gekommen ist, alle endgültig zu
retten. Eine neue Zeit des Heils beginnt mit Jesus Christus.
Die heutigen Texte und
Adventgedanken können und sollen die Freude der Christen im Advent neu aufleben
lassen (merli@utanet.at).