Der christliche Glaube
Was heißt an Gott
Glauben?
An Gott kann man auf verschiedene Weise glauben.
Es gibt den Glauben an mehrere Götter.
Dann gibt es den allgemeinen Glauben an eine höhere Macht.
„Irgendetwas muss es ja geben, von wo aus sich alles gesetzmäßig entwickelt
hat!“
Es gibt den Glauben der Moslems an einen einzigen Gott, dem
man unbedingt gehorchen müsse.
Juden glauben an einen Gott, der sich auf verschiedene Weise
geoffenbart hat.
Es gibt den christlichen Glauben an einen einzigen Gott, in
dem drei Personen ein Wesen bilden. Für unser Denken unbegreiflich, ein Gott,
eine göttliche Natur und drei Personen
Vater, Sohn und Heiliger Geist, auch Allerheiligste Dreifaltigkeit oder
Dreieinigkeit genannt. Damit sind also nicht drei Götter gemeint.
Konsequenzen für das
praktische Leben:
Wer als Christ an
Gott glaubt, glaubt auch an die Gegenwart Gottes überall und bekennt ihn als
Urheber und Erhalter allen Seins, also auch seiner körperlichen und geistigen
Existenz. Dieser Gott ist geistig wirkend gegenwärtig in des Menschen Denken,
Fühlen und Wollen..
Der Glaubende wird
daher sein Denken, Fühlen und wollen stets nach diesem Gott ausrichten wollen,
Reue empfinden, wenn er in Widerspruch zu diesem gerät und eine ständige
Bekehrungsbereitschaft anstreben.
Verantwortung,
Respekt und Ehrfurcht wird der so Glaubende gegenüber der Schöpfung, besonders
gegenüber den Mitmenschen haben, denn auch in ihnen ist Gott gegenwärtig und
daher nie ganz abwesend.
Sein ganzes Benehmen
und auch sein Reden werden geprägt sein von dieser Tatsache, dass der
unendliche liebende Gott in ihm gegenwärtig ist. Er wird sich einer würdevollen
und vornehmen Sprache bedienen. Sein Umgang mit allen Geschöpfen wird
rücksichtsvoll und von Liebe geprägt sein.
Was heißt an Jesus
Christus glauben?
Manche glauben in dem Sinn an Jesus, dass sie ihn für einen
Weisen, für einen Sozialrevolutionär oder für einen heiligen Propheten halten.
Christlich glauben bedeutet, daran glauben, dass, für unser
Denken ebenfalls unbegreiflich, die zweite göttlich Person in einem Menschen,
nämlich in Jesus von Nazaret ganz gegenwärtig war und ist. In Jesus sind die
göttliche Natur und die menschliche Natur in einer Person vereinigt: Jesus
Christus. Er ist Gott und Mensch zugleich. Auch ist er daher unabhängig von
Zeit und Raum überall verklärt gegenwärtig. Er hat in Gehorsam und Liebe zum
göttlichen Willen stellvertretend für alle Menschen sein Lebensschicksal und
sein Todesschicksal angenommen und so des Menschen endgültige Rettung aus Sünde
und Vergänglichkeit bewirkt (Erlösung). Er hat alle, die der Glaubenseinladung
folgen, hineingekommen in die unendliche innergöttliche Liebe des Dreifaltigen
Gottes. Nach seiner Hinrichtung am Kreuz ist er seinen Freunden lebend
erschienen und hat ihnen den Auftrag erteilt, allen Menschen die Frohbotschaft
von der Liebe Gottes, von der Vergebung der Sünden und von der Auferstehung zur
ewigen Vollendung zu verkünden. Das tun sie bis heute.
Konsequenzen für das
Leben:
Was wir über die
Allgegenwart Gottes gesagt haben, gilt daher auch in irgendeiner Weise für
Christus. Der Christ lebt gleichsam unter den Augen Jesu Christi. Der an Jesus
Christus Glaubende, also der Christ, wird bei all seinem Tun und Lassen an
diesem Jesus Christus Maß nehmen. Er wird als Jünger oder Jüngerin Jesu diesem
nachfolgen wollen und seine Lehre und sein ganzes Leben studieren. Er wird so
gesinnt werden wollen, wie Jesus gesinnt war. Er wird den persönlichen Kontakt
zu Jesus im Gebet, bei der Feier der Eucharistie und beim Empfang der
Sakramente pflegen.
Auch seine
mitmenschlichen Beziehungen werden von Wohlwollen, Einsatzbereitschaft,
Barmherzigkeit und Liebe geprägt sein. Er wird sich bemühen, nicht zu heucheln,
zu schwindeln, zu lügen, sondern ein wahrhaftes Leben zu führen. Er wird stets
versuchen, sich seelisch und geistig weiterzuentwickeln.
Was heißt an die
Kirche glauben?
Sie ist eine Heilsgemeinschaft, die ihren Ursprung auf Jesus
Christus zurückführt, in der dieser geheimnisvoll weiterlebt und wirkt, die vom
göttlichen Geist getragen wird und den Auftrag von Jesus hat, seine Lehre allen
Menschen zu verkünden und diese zu einem sinnvollen Lebensweg und zum letzten
Heil zu führen.
Auswirkungen auf das
tägliche Leben:
Christlich Glaubende
werden mit ihrer Kirche leben und so in ihrer Kirchengemeinschaft daheim sein.
Sie werden bei kirchlichen Festen und Feiern nicht fehlen. Besonders werden sie
bei der wichtigsten Begegnung bei der Feier der Eucharistie treu und
verlässlich sein und die Gnadengaben,
die Sakramente, selbstverständlich annehmen.
Kritik an ihrer Kirche
wird getragen sein von Liebe und Sorge. Fehlentwicklungen werden offen aber
respektvoll bekämpft. Christen werden ihre Kirche sachlich verteidigen und sich
zu ihr bekennen. Sie werden in ihrer Kirche mitarbeiten und beim Gottesdienst
Aufgaben übernehmen. Sie betrachten ihre Mitchristen als Brüder und Schwestern.