Freitag, 28. Juli 2017



17. Sonntag im Jahreskreis

30. 7. 2017 

Mt 13, 44-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
44Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker.
45Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
46Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.
47Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen.
48Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.
49So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen
50und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.
51Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
52Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.
Gedanken zum Evangelium

Im ersten Teil des Berichtes geht es um die Bereitschaft zum Verzicht, wenn man in der Gemeinschaft des Heils mit Jesus leben will. Himmelreich bedeutet ja nicht nur das Ewige Leben nach dem Tod, sondern die rettende Gemeinschaft mit Gott schon jetzt.

Beispiele:
In einem kleinen Bergdorf lebt ein Ehepaar. Beide haben ein Haus für viele Jahre gemietet, das sie modernisierten, und verbringen dort in der schönen Natur ihren Lebensabend. Ihre Wohnung in Wien haben sie verkauft. Sie sind endgültig dem Lärm der Großstadt entflohen. - Sie haben nach dem hektischen Leben einen Schatz gefunden und alles Frühere dafür aufgegeben.
Ein junger Mann findet ein Mädchen. Er verlässt seine Heimat, seine Familie, seine Freunde, um sie zu heiraten und mit ihr eine Familie zu gründen. - Er hat eine kostbare Perle gefunden.
Eine Maturantin entschließt sich, in den Orden der Mary Ward – Gemeinschaft (ehemals „Englische Fräulein“) einzutreten. Da ihr Vater ein Gegner der Kirche ist, darf sie in Hinkunft nicht mehr nach Hause. Erst später kann sie ihn besuchen, aber nicht in Ordenstracht. - Sie verlässt ihre Familie, weil sie ihre Lebensaufgabe und ihr Glück gefunden hat.
Ein Arzt gibt seine gesicherte Stellung im Krankenhaus auf, entschließt sich in die Entwicklungshilfe zu gehen und lebt dort unter Armen, um ihnen beizustehen. Er hat offenbar seinen Lebenssinn gefunden.
Ein junger Mann hat einen attraktiven Beruf in einer Bank mit vorzüglichem Gehalt. Er kündigt, um eine Ausbildung als Krankenpfleger zu beginnen. Dies ist für ihn eine sonnvolle Lebensaufgabe.
Die Beispiele könnten fortgesetzt werden.

Heute gibt es viele Christen, die wegen ihrer Glaubenstreue ihr Leben wagen, verfolgt oder auch getötet werden. Sie wissen, worauf es ankommt. Sie kennen den Schatz und die kostbare Perle ihres Lebens.

Nicht selten gibt aber auch solche, die auf keine Annehmlichkeit verzichten wollen und gierig nach allen angebotenen vergänglichen Werten haschen, selbst wenn sie dabei die Schätze des Glaubens oder die christliche Hoffnung verlieren und von ihrem christlichen Lebensweg abirren.

Der Christ könnte sich an diesem Sonntag fragen: Was bedeuten mir mein Glaube, die Gemeinschaft in meiner Kirche und die Verbindung mit Jesus Christus? Welche Werte prägen mein Leben? (merli@utanet.at)