18. Sonntag
im Jahreskreis
6. 8. 2017
Mt 14, 13-21
In jener Zeit,
13als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, fuhr er mit dem
Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten
hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach.
14Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen
und heilte die Kranken, die bei ihnen waren.
15Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist
abgelegen, und es ist spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in
die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können.
16Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen!
17Sie sagten sie ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns.
18Darauf antwortete er: Bringt sie her!
19Dann ordnete er an, die Leute sollen sich ins Gras setzen. Und er nahm
die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den
Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie
den Leuten,
20und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen
Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll.
21Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch
Frauen und Kinder.
Gedanken zum Evangelium
Johannes
wurde wegen seiner Grundsatztreue enthauptet.
Vor unseren Augen steht ein
Prophet mit Rückgrat, ein unerschrockener Kämpfer für Gottes Wegweisung, ein
Mann, der auch den Mächtigen die Normen Gottes verkündet und so seine Freiheit
und sein Leben aufs Spiel gesetzt hat.
Ein Beispiel für
christliche Grundsatztreue in unserer Zeit der verwaschenen Normen, der
bequemen Lebensweise, des Genießens, der Grundsatzlosigkeit, der Ausreden und
der Untreue. Heute werden wieder treue Christen wegen ihres glaubens enthauptet.
Die Welt schweigt dazu.
Jesus zieht sich zurück.
Sein Freund,
sein Verwandter, sein Vorbote ist tot. Vielleicht kann man daraus Trauer und
Mitgefühl herauslesen.
Christen sind
mitfühlend, können um Freunde trauern, tragen in Stille das Leid anderer mit,
trösten einander und stehen einander bei.
Viele
Menschen ziehen Jesus nach.
Sie erhoffen sich von ihm
Mitteilungen über die Liebe Gottes, erwarten Trost in ihrem kargen Leben,
spüren einfach, hier gibt es Hoffnung und Geborgenheit.
Heutige Christen
sollten sich nicht zu viel von ihrem Wohlstand erwarten. Das leere Herz will
mit der Wahrheit über Gott und über die wahre Zukunft, die bei Jesus zu finden
ist, gefüllt werden. Der Mensch findet auch heute Glück und Zufriedenheit, wenn
er die Lehre Jesu hört und befolgt. Nur sollte das entshieden geschehen.
Die
Apostel wollen die Menschen wegschicken. Jesus sagt: Gebt ihnen zu essen.
In der Kirche
wurden und werden manche weggeschickt. Auch heute sollte man die Worte Jesu
beherzigen: „Gebt ihnen zu essen“. Gebt ihnen das Brot des Mitgefühls, der
Geborgenheit, des Erbarmens, der Aufmunterung, der Liebe. Gilt dies vielleicht
auch gelgentlich bei Scheitern einer Ehe?
Jesus
spricht den Lobpreis, bevor sie zu essen beginnen.
Eine kleine
Frage an Glaubende: Warum setzen wir uns zu Tisch, ohne an Gott zu denken, und
beginnen wie vernunftlose Geschöpfe mit dem Essen? Jedes Mahl könnte uns an
Gottes Güte erinnern und dankbar machen. Ein Kreuzzeichen und die Worte: „Ich
wünsche einen gesegneten Appetit“, könnten den Glauben in der Familie bezeugen.
(merli@utanet.at)