Montag, 22. Januar 2018



Darstellung des Herrn - Maria Lichtmess

2. Februar

Lk 2, 22-40
22Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,
23gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.
24Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
25In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.
26Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.
27Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war,
28nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
29Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
30Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
31das du vor allen Völkern bereitet hast,
32ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
33Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
34Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
35Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
36Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;
37nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
38In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
39Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.
40Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.

Gedanken zum Evangelium und zur Liturgie des Festes.

„Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, ...“
Das Beispiel der Heiligen Familie zeigt den heutigen Christen: Gottes Gesetz ist zu achten. Viele glauben, allein darüber entscheiden zu können, was sie tun oder lassen. Diese Freiheit besteht tatsächlich: Jeder Mensch kann zwischen richtig und falsch entscheiden. Doch Christen versuchen, in allem die richtige Entscheidung zu treffen, richten sich nach dem Willen Gottes und trachten danach, die Vorgaben ihrer Glaubensgemeinschaft zu erfüllen. Ihr gelegentliches Hinterfragen dieser Normen wird nicht von Ablehnung und Misstrauen, sondern vom Vertrauen getragen sein.

Der Geist Gottes führt den greisen Simeon in den Tempel.
Wohin führt der Zeitgeist die Menschen heute? Wohin führt er mich? Welchem Geist folge ich? Christen wissen, dass sie vom Heiligen Geist geleitet werden, sie hören auf seine Führung. Er leitet auch heute dorthin, wo Gottesbegegnung möglich ist. Der Christ wird dort zu finden sein, wo Feste des Glaubens gefeiert werden, und erst dann auch bei den weltlichen Festen. Er wird nie die Glaubensfeier als zweitrangig ansehen.

Simeon nimmt das Kind in seine Arme und preist Gott: „Nun lässt du Herr deinen Knecht ... in Frieden scheiden.“
Wer Jesus gefunden hat, kann sein Leben und sein Sterben gelassen und vertrauensvoll in Gottes heilende Hände legen. Das wichtigste Ereignis im Leben eines Christen ist seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus, seinem Herrn und Gott. Dies geschieht im Gebet, in der Feier der Messe, beim Empfang der Sakramente, beim Vertiefen in die Heilige Schrift und bei liebenden Begegnungen vieler Art.

Simeon sagt über dieses Kind: „Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird“.
Wer an diesen Jesus nicht glauben will und seine Liebe gegen besseres Wissen ablehnt, der kann die notwendige Heilung nicht erfahren. Wer ihn aber annimmt und der Führung des Gottesgeistes vertraut, dem wird dieser Jesus zum wahren Heil, zur Rettung aus Sünde und Tod. Er wird mit dem Auferstandenen in die Vollendung geführt.

Am Fest der Darstellung des Herrn werden Kerzen geweiht und eine Lichterprozession abgehalten.
Die brennenden Kerzen in den Händen sind Zeichen für unseren Weg zu Gott, jenen Weg, auf dem sein Licht leuchtet, das aufzeigt, wo Christen gehen sollen und wo ihr Lebensziel liegt.
Maria begleitet auch uns ein Leben lang, so wie sie an der Seite Jesu geblieben ist bis hin zum  Kreuz, wo „ein Schwert des Schmerzes ihre Seele durchdrang. (merli@utanet.at)

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 5. Sonntag im Jahreskreis 

4. 2. 2018

Mk 1, 29-39
In jener Zeit
29ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas.
30Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie,
31und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie.
32Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus.
33Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt,
34und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war.
35In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.
36Simon und seine Begleiter eilten ihm nach,
37und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich.
38Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.
39Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Gedanken zum Evangelium

Jesus ist bei den Seinen.
Die Christen können sicher sein, dass Jesus immer bei ihnen ist. Sie können sich auf seine wohlwollende Gegenwart verlassen. Er lebt mit uns und befindet sich an unserer Seite auch in den gewöhnlichen Ereignissen unseres Lebens, besonders auch in Nöten. Ein Beispiel für alle Christen, besonders für Priester.

Sie besprechen mit ihm die Krankheit der Schwiegermutter des Petrus.
Christen besprechen mit Jesus ihre Nöte und Sorgen. Dies ist keine übertriebene Art, religiös zu leben, es ist die Norm. Sollten wir nicht unser Denken, Reden und Handeln an der Tatsache orientieren, dass Jesus mit uns lebt, auch wenn wir ihn nicht mit den Augen sehen? Wie würde eine solche Einstellung unser Leben prägen? Eltern sprechen vielleicht mit ihren Kindern über Jesus. Das ist sehr gut, aber auch schon nicht mehr selbstverständlich. Vielleicht sollten wir mehr mit Jesus über unsere Kinder oder unsere Beziehungen reden. Jesus ist auch heute für uns da, um uns aufzurichten, wie er die Schwiegermutter des Petrus aufgerichtet hat.

Die Menschen bringen ihre Kranken zu Jesus, um sie heilen zu lassen.
Kranke werden heute manchmal alleingelassen. Die Angehörigen bringen sie nicht zu Jesus und Jesus nicht zu ihnen. Stärkung und Heilung, die bei der Spendung der Sakramente angeboten sind, werden nicht genutzt. Wenn der Kranke nicht mehr bei Bewusstsein ist, wird der Priester gerufen. Wir sollten unseren Kranken rechtzeitig die Heilsgaben der Stärkung, der inneren Heilung und der Vertreibung von Dämonen, die sich im Laufe des Lebens eingenistet haben, vermitteln.
Dazu ist es notwendig, in gesunden Zeiten miteinander über die Kraft der Sakramente zu reden. Beichte, Kommunion und Krankensalbung bringen Befreiung in krankheitsbedingter Angst und verzagter Bedrückung auch dann, wenn man keineswegs sterbend ist.

Jesus sucht in der Einsamkeit betend die Nähe Gottes.
Ein Hinweis für die Mitarbeiter einer Christengemeinde, dass es auch Zeiten der Besinnung, des Gebetes, des inneren Auftankens geben muss. Nur dann können Aktivität und Mitarbeit fruchtbar werden. Dies gilt aber auch für das aktive Leben des Christen im Beruf oder in der Öffentlichkeit.

Seine Jünger wollen ihn wieder in die Stadt Kafarnaum zurückbringen.
Dort haben sie es ja jetzt ganz gut getroffen und würden gerne dort verweilen. Doch Jesus will nicht nur denen die Frohe Botschaft verkünden, die schon gläubig sind, er geht zu denen, die noch fern stehen.
So sollte es auch in einer Pfarrgemeinde sein. Gehen wir zu denen, die sich noch nicht in der Glaubensgemeinschaft zuhause fühlen, die unsere Zuwendung und das Gespräch brauchen oder gar suchen. Verurteilen wir sie nicht, sondern bringen wir ihnen etwas von der Liebe und Zuwendung Gottes. Vielleicht können dadurch die Dämonen des Misstrauens, der Lieblosigkeit, des Egoismus vertrieben werden und das Licht neuer Hoffnung in unserem Leben, unserer Familie und unserer Pfarrgemeinde aufstrahlen.

Nehmen wir uns Zeit, die Texte der Sonntagsliturgie in der Kirchenzeitung zu lesen und darüber betend Besinnung zu halten. Ein sonntägliches Familiengespräch darüber wäre besonders heilsam. (merli@utanet.at)