Palmsonntag
25. 3. 2018
Mk 11, 1-10
Es war einige Tage vor dem
Osterfest.
1Als sie in
die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte
Jesus zwei seiner Jünger voraus.
2Er sagte zu
ihnen: Geht in das Dorf, das vor uns liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet
ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen
hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her!
3Und wenn
jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er
lässt ihn bald wieder zurückbringen.
4Da machten
sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen
Esel angebunden, und sie banden ihn los.
5Einige, die
dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden?
6Sie gaben
ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren.
7Sie brachten
den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier, und er setzte sich
darauf.
8Und viele
breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige
von den Büschen ab und streuten sie auf den Weg.
9Die Leute,
die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er,
der kommt im Namen des Herrn!
10Gesegnet sei
das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!
Gedanken zum
Prozessionsevangelium
Am Beginn der Karwoche wird zur
Palmweihe und Prozession der Einzug Jesu in Jerusalem erzählt. Es werden Texte
aus dem Alten Testament eingebunden, die nach jüdischem Verständnis auf den
kommenden Messias Bezug nehmen.
Jesus beauftragt Jünger, den
Esel zu besorgen.
Christen sind zu allen Zeiten Beauftragte, das
Kommen des Messias zu fördern und zu unterstützen. Wir stehen letztlich immer
im Dienste Jesu. Wie die Apostel haben wir Jesu Auftrag zu erfüllen Wir sind
Boten des Jesus, der rücksichtsvoll agiert und die Freunde nicht zum eignen
Vorteil ausnützt.
Jesus zieht als König
in Jerusalem ein.
Er reitet jedoch nicht auf hohem Ross und von Soldaten
begleitet. „Meine Herrschaft ist nicht von dieser Welt“, wird er bald vor
Gericht sagen. Er ist ein Friedenskönig, der den Feinden Versöhnung, den
Sündern Vergebung, den Armen Hoffnung bringt.
In der Geschichte des Christentums gab es Verirrungen.
Macht, Einfluss, Reichtum und Genusssucht dominierten zu oft.
Heutige Christen sollen Demut lernen, Frieden,
Freude, Versöhnung und Hoffnung bringen. Wir sind nicht berufen, Herrscher über
andere Menschen zu sein. Nie dürfen Christen im Namen Jesu den Menschen mit
Machtgelüsten begegnen.
Sie jubeln Jesus als dem Gesandten Gottes zu und sie loben Gott. Es ist
ein Freudenfest, weil Jesus zu ihnen kommt und mitten unter ihnen reitet.
Sind unsere Feiern von Freude
getragen? Gibt es nicht vielleicht auch heute die ängstliche Sorge, dass Freude
Wesentliches verdunkelt? Bei unseren Feiern und überhaupt im christlichen Leben
ist Freude immer begründet und angebracht, wenn man sie nicht zu rein
äußerlichem Getue verkommen lässt. Der Christ vergisst darob nicht, dass es
auch das Kreuz und das Sterben gibt, vertraut aber darauf, dass letztlich das
Leben siegen wird.
Die etablierten Religionshüter waren verstimmt.
Als der Kurzzeitpapst Johannes Paul
I. zum ersten Mal auftrat, beeindruckte er durch sein Lächeln. Auch Papst
Franziskus strahlt wohlwollende Freue aus. Frohe Menschen finden häufig
Zustimmung. Christen sind keine „Berufslächler“, die jederzeit ihr Gebiss
zeigen, wie das häufig Politiker tun. Sie haben aber wesentliche Gründe zur
Freude und sollten diese immer ausstrahlen.
Am Anfang der Karwoche wird uns bei der heiligen Messe schon die
Passion vorgelesen.
Wir Christen wissen, dass all unsere Freude in Jesu Hingabe für uns
begründet ist. (merli@utanet.at)