Samstag, 2. Mai 2020


4. Ostersonntag

 3. 5. 2020

Joh 10,1-10
In jener Zeit sprach Jesus:
1Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
2Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.
3Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
4Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
5Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.
6Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
7Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.
8Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
9Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Gedanken zum Evangelium

Es geht um die Beziehung der Christen zu Jesus und um die Tür zum Leben durch Jesus.
Es ergeben sich einige Fragen.

Jesus, der Hirte

Die Schafe hören auf die Stimme ihres Hirten.
Wie steht es mit den heutigen Christen? Wie halte ich es? Will ich wirklich hören, was mir Jesus sagt? Wie groß ist mein Interesse an Jesu Wort und Weisung?

Er ruft sie beim Namen.
Es besteht ein freundschaftliches, liebendes Verhältnis zwischen Jesus und den Christen. Wir sind für Jesus nicht irgendjemand, sondern als Personen geachtet und gerufen. Freude über diese Zuneigung sollte es beim Gerechten und beim Sünder geben.

Sie fassen Vertrauen.
Sie folgen dem Hirten. Sie wissen, dass er zum Heil führt. Meinen wir nicht manchmal, dass Jesus ein Fremder ist, den wir meiden oder fliehen müssten? Ist er uns nicht zum Fremden geworden, weil unser Kontakt zu ihm zu schwach gewesen ist? Müssen wir unsere Beziehung nicht erneuern? Fehlt nicht das persönliche Gebet? Es gilt, neues Vertrauen zu fassen.

Jesus, die Tür.

Er ist ausschlaggebend auf unserem Lebensweg.
Kein Mensch sollte ihm vorgezogen werden. Durch ihn kommen wir sicher zu unserem letzten Ziel. Ein guter Freund ist, wer uns Jesus näher bringt und seine Gesinnungen lehrt. Ein schlechter Freund ist, wer die Beziehung zu Jesus stört.

Wer Jesus folgt, wird „Weide finden“.
Durch die Gemeinschaft mit Jesus erhält der Christ die entscheidende Lebenskraft zur Bewältigung seiner Probleme. Dort findet er Nahrung für sein inneres Leben. Ohne die Gemeinschaft mit Jesus verhungert und verdurstet er in seinem Glauben. Die Hoffnung auf Rettung aus den Nöten schwindet. Sinn und Ziel seiner Existenz werden vernebelt.

Wer den Weg Jesu geht, erlangt Erfüllung seiner Sehnsucht nach Leben in Fülle.
Es handelt sich dabei nicht um das verletzliche, gefährdete, vergängliche Leben, sondern um ein Leben in Freude und Geborgenheit, in Liebe, Freiheit und beglückender Begeisterung. Es enthält ungeahnte Erkenntnisse und bedeutet Faszination und Seligkeit.

Die Einladung des heutigen Sonntags lautet: Folgt dankbar dem Ruf eures Hirten, geht mutig durch die Tür, die Jesus ist. (merli@utanet.at)

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5. So der Osterzeit

10. 5. 2020
 
Joh 14, 1-12
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!
2Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
3Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.
4Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.
5Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?
6Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
7Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
9Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
10Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.
11Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!
12Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

Gedanken zum Evangelium

Jeder möchte gut leben. Aber wie? - Jeder möchte viel wissen. Was aber ist wahr? – Jeder möchte einen guten Lebensweg gehen. Welcher ist richtig?
Die Antwort auf unsere Fragen ist Jesus.

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

Es gibt Irrwege, Umwege, gefährliche Wege, breite Straßen, enge Pfade, steile und ebene Wege. Entscheidend ist, dass wir zum Ziel kommen. Nur der richtige Weg führt zum Ziel. Unser Lebensziel ist die glückselige Vollendung. Wer den richtigen Lebensweg kennen und gehen will, muss auf Jesus schauen. Wer sein Lebensziel erreichen will, muss den Weg Jesu nachgehen und so zu leben versuchen wie er.
„Ich bin der Weg.“

Wir haben Fragen.
Woher komme ich, wohin gehe ich, was ist der Sinn meines Lebens? Es gibt viele Antworten, die in die Irre führen können. Welche Antworten sind richtig? Wer auf Jesus schaut, kann die Wahrheit über seinen Ursprung, über sein Ziel und über den Sinn seines Lebens erfahren. Christen sind überzeugt, dass sie letztlich Gott ihren Ursprung verdanken, dass sie einer faszinierenden Zukunft entgegengehen und dass ihr Leben durch Gottes Liebe, die in Jesus sichtbar geworden ist, einen tiefen Sinn hat. Wer etwas anderes behauptet, irrt und führt in die Irre.
„Ich bin die Wahrheit.“

Jeder will leben.
Der Gesunde will gesund bleiben, der Kranke will gesund werden, jeder will ein schönes Leben führen können. Alle wollen glücklich sein.
Im Blick auf Jesus erfahren wir, worauf es ankommt. „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren“, sagt Jesus. Nur das vergängliche Leben im Auge zu haben, nur die leibliche Gesundheit anzustreben und auf die letzte Vollendung des Lebens zu vergessen, bedeutet, das wahre Leben aufs Spiel zu setzen. Das richtige Leben erkennen wir am Lebensweg Jesu. Er nahm sein Lebensschicksal aus Gottes Hand an. Er erfüllte seinen Lebensauftrag. Er legte sein Leben stets und auch am Ende vertrauend in Gottes Hand. Er überwand den Tod und eröffnete für alle das neue Leben der Freude, der Freiheit und der Vollendung. In der Lebensverbindung mit diesem Jesus durch die religiösen Glaubensquellen strömt dieses rettende göttliche Leben jetzt schon in unser Herz.
„Ich bin das Leben.“

Christen werden Jesus, sein Leben und seine Worte studieren und sich an ihm orientieren. Sie werden die Lebensverbindung mit ihm in einem treuen religiösen Leben pflegen. Sie entgehen so der Gefahr, ihr Vertrauen auf falsche Propheten zu setzen und ihr Lebensziel zu verfehlen. Christen prüfen sich, orientieren sich immer neu an Jesus, ändern, wenn notwendig, ihr Leben und richten ihre Antenne immer wieder auf den aus, der Weg, Wahrheit und Leben ist. (merli@utanet.at)