Sonntag, 28. November 2021

 

Fest der Erwählung Mariens 

 Fest der unbefleckten Empfängnis

 8. Dezember

 Einige Vorbemerkungen:

 ·       Dieses Fest betrifft nur indirekt die Empfängnis Jesu aus der Kraft des Heiligen Geistes. Es geht vielmehr um die Empfängnis Mariens, um den Beginn ihres Lebens neun Monate vor ihrer Geburt.

·       In der Paradieseserzählung wird deutlich, dass alle Menschen von Anfang an in Widergöttliches verstrickt sind. Man nannte diese Verstrickung in das Böse Erbsünde.

·       Die Bibel lehrt, dass Gott den Menschen aus seiner Sündenverstrickung befreien, erlösen will.

·       Durch Jesus Christus wurde diese grundsätzliche Befreiung für alle Menschen möglich. Der Glaube und die Taufe sind Voraussetzungen dafür.

·       Die Kirche verkündet, gestützt auf Andeutungen der Bibel, dass Maria die „Vorhererlöste“ ist. Gott hat sie vor dieser allgemeinen Sündenverstrickung vom Beginn ihrer Existenz an bewahrt, weil sie später die Mutter des Erlösers werden sollte.

·       Daher nennt man sie die „ohne Erbsünde empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria“, wie dies im Dogma 1854 formuliert wurde. Ein populärer Ausdruck dafür: „Unbefleckte Empfängnis“.

Lk 1, 26-38

26Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret

27zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.

29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.

31Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.

32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.

33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.

34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

35Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.

36Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.

37Denn für Gott ist nichts unmöglich.

38Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Gedanken zum Fest

 Maria ist Vorbild für alle getauften Christen. Gott will, dass wir als von jeder Sündenverstrickung Befreite, als Erlöste leben. Dies muss unser Bestreben sein, auch wenn uns noch Schwächen und Sünden bedrängen.

 Stetes Bemühen um Besserung und Erneuerungsbereitschaft im Sakrament der Buße kommen uns als Auftrag und Angebot besonders in dieser Adventzeit in den Blick.

 Dieser Kampf gegen das Böse in uns muss ergänzt werden durch unser Bemühen, auch unsere Mitmenschen, besonders die uns Anvertrauten, vor Sünde und Schuld zu bewahren. Eine solide religiöse Erziehung und ein christliches Familienleben sind allen Eltern ein heiliger Auftrag.

 Wir sind zur Teilnahme am Leben Gottes berufen und befähigt. Wir tragen Gottes Geist in unserer Seele. Gott ist in uns gegenwärtig. Darin besteht unsere „Erwählung“, die Rettung und Weihnachtsfreude bewirkt.

 Wer im Advent Maria verehrt, kann sicher sein, dass diese Frau als seine himmlische Mutter oder Schwester ihm in seinem Streben nach dem rechten Weg zur Seite steht. Daher ist es sinnvoll, an den Adventandachten teilzunehmen, sich beim Herbergsuchen zu beteiligen, den Rosenkranz zu beten und Maria so zu verehren.

 Maria ist unsere leuchtende Adventgestalt, die uns zur Freude des Weihnachtsfestes hinführen will. Letztlich begleitet sie liebend unser ganzes Leben auf unserem Weg zu Christus, in dem uns Befreiung, Rettung und letzte Vollendung geschenkt werden sollen. (merli@utanet.at)