Dienstag, 14. Juni 2011


24. Juni

Geburtsfest Johannes des Täufers

Lk 1, 57-66.80

57Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt.

58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr.

59Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.

60Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen.

61Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemanden in deiner Verwandtschaft, der so heißt.

62Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle.

63Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes.

64Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott.

65Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa.

66Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.

80Das Kind wuchs heran, und sein Geist wurde stark. Und Johannes lebte in der Wüste bis zu dem Tag,

an dem er den Auftrag erhielt, in Israel aufzutreten.

Gedanken zum Fest

Gott sendet Propheten.

Zu allen Zeiten gab es die Sendung, Botschaften Gottes zu verkünden. Daneben gab es viele falsche Propheten, die ihre eigene Weisheit kundtaten.

Echte Propheten führen zum Glauben an Christus, sie verkünden sich nicht selbst, sie führen weiter.

Wir sollten den Ruf Gottes, der uns heute durch Menschen vermittelt wird, beachten. Propheten und ihre Hörer sind gebunden an die Botschaften, die Zukunftshoffnung bedeuten und Heil verheißen.

Johannes heißt „Gott ist gnädig“.

Gottes Zuwendung bedeutet immer Gnade, Huld, Hilfe, Stärkung, Belebung Ermutigung, Heilung. Gläubig vertrauen kann nur der Christ, der diese liebende Zuwendung Gottes kennt und beachtet. Dankbarkeit und Gelassenheit können so das Leben des Glaubenden durchziehen.

„In der Wüste“

Das Leben des Johannes war von Entschiedenheit geprägt. Schon am Anfang seines Auftretens stand die Hingabe an seinen Auftrag. Schließlich starb er auch nach aufrüttelnden Aufrufen zur Bekehrung und nach seinem Bekenntnis zu Jesus in der unerschrockenen Treue zu Gottes Wegweisung als Märtyrer.

Vielleicht sollten wir in der Überflussgesellschaft bedenken, dass Glaube und Hingabe an den Willen Gottes Werte sind, die man nicht im Vorübergehen so nebenbei erwerben kann und die nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden dürfen. Gläubiges Leben ist nicht immer vereinbar mit bequemem Überfluss. Vielleicht sollten wir auch, besonders zu heiligen Zeiten, „in der Wüste“ neue Glaubenskraft, Hoffnung und Liebe tanken.

Die Gestalt des Johannes ist uns Vorbild, seine Worte sind Wegweisung.