Fest der Verklärung des Herrn
6. August
Lk 9,
28b-36
28bIn jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus
beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten.
29Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und
sein Gewand wurde leuchtend weiß.
30Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija;
31sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das
sich in Jerusalem erfüllen sollte.
32Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach
und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.
33Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus:
Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für
dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte.
34Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie.
Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst.
35Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf
ihn sollt ihr hören.
36Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger
schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen
niemand davon.
Zum Evangelium
(Aus Schott-Messbuch)
Die Geschichte von der Verklärung Jesu ist bei Mattäus, Markus und
Lukas das Gegenstück zur vorausgegangenen Leidensweissagung (Mt 16, 21-23; Mk
8, 31-33; Lk 9, 22).
Die Jünger, die sich zu Jesus als dem Christus bekannt haben, sollen
wissen, welches der Weg Jesu und auch ihr eigener Weg sein wird. Jesus ist der
Menschensohn, der leiden, sterben und auferstehen wird, und er ist der künftige
Herr in der Herrlichkeit Gottes.
Über seine Herrlichkeit belehrt Jesus die Jünger nicht durch Worte,
die ja doch unverständlich bleiben müssten, sondern durch eine Erscheinung, die
die Zukunft voraus nimmt, durch eine Offenbarung, in der durch Sehen und Hören
die verborgene Würde Jesu enthüllt wird.
Der Lichtglanz, in dem Jesus erscheint, ist in der Heiligen Schrift
die Erscheinungsform himmlischer Wesen. Mose und Elija, die Männer, denen
Israel seinen Glauben verdankt, hatten beide auf dem Sinai ihre große
Gottesbegegnung (Ex 33, 18-23; 1 Kön 19, 9-13). Jetzt begegnen sie dem Herrn
auf dem „heiligen Berg“ (2 Petr 1, 18), um ihn als den zu bezeugen, in dem das
Gesetz und die Propheten sich erfüllen. Dann entschwinden sie; in Zukunft ist
Jesus allein der, auf den die Jünger hören sollen. - 2 Petr 1, 16-18; Ps 2, 7;
Jes 42, 1; Mt 3, 17; Mk 1, 11; Lk 3, 22; Dtn 18, 15; Apg 3, 22.