4. Sonntag im
Jahreskreis
(Entfällt heuer wegen "Maria Lichtmess")
2. 2. 2014
Mt 5, 1-12a
In jener
Zeit
1als
Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er
setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.
2Dann
begann er zu reden und lehrte sie.
3Er
sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
4Selig
die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
5Selig,
die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
6Selig,
die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
7Selig
die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
8Selig,
die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
9Selig,
die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
10Selig,
die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das
Himmelreich.
11Selig
seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle
mögliche Weise verleumdet werdet.
12Freut
euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Gedanken zum
Evangelium
Christen wissen
manchmal nicht, wie christliches Leben aussieht. Sie sagen zum Beispiel wenn
darauf die Rede kommt: „Was soll ich denn beichten?“ Es gibt die
Orientierungslosigkeit. Was bedeutet aber Jesus nachzufolgen, also ein Christ
zu sein? Gilt es nur, die Gebote zu halten? Das wäre auch schon viel.
Doch echtes
Christsein orientiert sich darüber hinaus und in erster Linie am Leben und an
der Lehre Jesu. Ein Teil dieser Lehre finden wir in
der Bergpredigt zusammengefasst. Heute geht es um die Seligpreisungen bei
Matthäus 5. Es fällt das große Interesse an religiösen Fragen bei den Menschen
auf, die zu ihm kommen. Dies wäre auch heute wünschenswert.
Bedenken wir die
einzelnen Aussagen der Seligpreisungen.
Arm sein vor
Gott bedeutet, sich armselig, schwach und
hilfsbedürftig fühlen, sein Vertrauen auf Gott setzen. Der selbstzufriedene
Reiche und Überhebliche wird nicht selig gepriesen.
Gott verlässt
den Trauernden nicht. Er ist dem nahe, der über
seine Unfähigkeit, Gottes Wege zu gehen, trauert, den Trauer wegen eines menschlichen
Verlustes befällt. Gott ist immer für uns da und gibt den Trauernden Trost.
In Gottes
Liebe stehen diejenigen, die es verschmähen, Macht über andere auszuüben, die nicht auf ihre Positionen pochen, ihre Überlegenheit nicht
ausnützen, die gewaltlos versuchen, den Menschen in Geduld beizustehen.
Manche schließen
sich immer den Stärkeren an. Wer die Macht hat, der ist im Recht, heißt die
Parole in der Politik. Es gibt aber Menschen, die ungeachtet eines Nachteils
fragen, was ist recht, was ist gerecht? Sie bekennen sich zum Recht und zu
Menschen, denen Unrecht geschieht. Sie erfahren inneren Frieden und Ruhe
des Gewissens. Sie befinden sich unter dem Segen Gottes.
Hartherzigkeit
ist nicht die Sache der Christen. Christen haben ein Herz für Arme,
Verlassene, Sünder. Sie sind bereit zur Vergebung. Sie beten nicht
gedankenlos: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben.“ Sie kennen ihre
eigenen Schwächen und hoffen auch selbst auf Vergebung und Heilung.
Falschheit und
Lüge durchziehen das private und das öffentliche Leben. Es wird getäuscht und
gelogen, um besser dazustehen oder um Schwächen zu verbergen. Der Christ
strebt nach der Klarheit der Seele. Sein Herz sehnt sich nach Quellwasser.
Lauterkeit und Wahrheit sind seine Zielsetzungen.
Manche bringen
die Menschen auseinander. Sie erzählen gerne weiter, was entzweit. Es gibt
richjtige Giftspritzen. Christen suchen Frieden zu bringen. Sie führen
die Menschen zusammen. Sie erzählen nichts, was sie gegeneinander aufbringt.
Sie wollen friedfertige Menschen sein, bei denen man sich wohlfühlt.
Wer diese Wege
zu gehen versucht, wird mit mancherlei Nachteilen, „Verfolgungen“ konfrontiert.
Dies muss der Christ ertragen lernen. Dem Himmelreich anzugehören, ist
ein hohes Ziel, eine große Berufung und die Voraussetzung zu einem geglückten
Leben.
Beschimpfungen,
Verfolgungen wegen dieser Jesus-Nachfolge sollen nicht beirren. Wer Jesus
nachfolgt, wird immer Gegner finden, weil er eine ständige Mahnung für jene
ist, die diese Wege verschmähen. Der Christ soll sich freuen, wenn das
geschieht. Wäre er inkonsequent, würde
man ihn loben, gern haben und ihm Beifall klatschen. Es wäre sehr bedenklich,
wenn er nie Widerstand erführe und ihn alle lobten.
Versuchen wir, diesen Weg, den Jesus weist, zu gehen. So werden wir
auch erkennen, dass wir noch lange keine fertigen Christen sind und das es sehr
wohl angebracht ist zu beten: Herr, erbarme dich! (merli@utanet.at)