Donnerstag, 4. August 2016



Wie leben  „Wohlstandschristen“, was ist ihnen wichtig?

Erntedank 2016

Heute legt man Wert auf Nachhaltigkeit. Bei der Landwirtschaft vermeidet man eine kurzfristige Mehrproduktion, um die Böden langfristig gesund zu erhalten. Maschinen und Geräte sind auf möglichst lange Funktionsdauer ausgelegt, Die Waldbesitzer sind schon von den Gegebenheiten der Natur her auf längerfristige Nutzung eingestellt. Man limitiert den Ertrag der Weinstöcke, um sie nicht frühzeitig altern zu lassen oder auch um eine bessere Qualität zu erzielen. Man legt sein Geld vielfach langfristig an. Die Pensionssicherung wird vorausgeplant. Kunstsammler denken an Wertsteigerung in der Zukunft.

Was ist in den Augen der Christen von bleibender Bedeutung, welche Werte sind ihnen wichtig?
Man kann diese Fragen rein diesseitig beantworten. Die häufigste Antwort lautet: Die Gesundheit ist das Wichtigste. Dass die Gesundheit zu den bedeutendsten
Werten im Leben zählt, steht außer Zweifel. Man kann aber auch gläubig bedenken, dass dieses Leben nur ein Übergang ist und die Gesundheit früher oder später abbröckeln wird. Nichts Vergängliches ist letztlich von bleibender Bedeutung.

Christen orientieren sich in den Lebensfragen an Jesus. Wir lesen seine Worte: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen
und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte und Wurm sie zerstören  und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, dort ist auch dein Herz.“ (Mt 6)

Es geht für Christen immer darum, wo ihr Herz zuhause ist, was also in ihrem Leben
das Fühlen, Denken und Wollen erstrangig in Anspruch nimmt.
Es besteht ja kein Zweifel darüber, dass man notwendige Vorsorge in diesem Leben treffen soll und muss. Entscheidend ist aber, ob man sein ganzes Herz, seine Lebenskraft, sein höchstes Streben übermäßig an vergängliche Dinge bindet.
Es geht um eine Grundsatzhaltung, um die innere Unabhängigkeit, letztlich um wirkliche Freiheit.

Ein Christ mit einer solchen Lebenseinstellung schielt nicht neidisch nach den Besitzenden, ist freigebig gegen Bedürftige, fühlt sich in Gottes Vorsehung geborgen und bleibt bei Problemen gelassen.

Dieses Leben der relativen Unabhängigkeit von vergänglichen Gütern empfiehlt uns Jesus. Damit ist dann zumeist auch ein einfacher Lebensstil verbunden. Der Christ sollte wissen, dass er nicht allen Angeboten der modernen Welt nachlaufen muss, um glücklich zu sein. Er lässt sich nicht durch momentane Erfolge blenden, ist aber auch bei Enttäuschungen nicht gleich zu Tode betrübt.
Dazu Worte aus der Bibel:
Besser wenig in Gottesfurcht als reiche Schätze und keine Ruhe.
Besser ein Gericht Gemüse, wo Liebe herrscht, als ein gemästeter Ochse, wo Hass dabei. (Buch der Sprichwörter)

Nachhaltigkeit im Leben des Christen kann bedeuten, dass er Ausschau hält nach den Werten, die bleiben und zur letzten Glückseligkeit führen.
Ein solcher Christ dankt für alle Gaben des Leibes und der Seele, ist auch dankbar für seinen Glauben, fühlt sich innerlich frei und strahlt Glück und Freude aus.
Das wünscht Ihnen allen zum Erntedankfest
Ihr A. Merli