2. Sonntag im Jahreskreis
19. 1. 2020
2. Lesung : 1 Kor
1, 1-3
1Paulus,
durch Gottes Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes
2an die
Kirche Gottes, die in Korinth ist, - an die Geheiligten in Christus Jesus,
berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn,
überall anrufen, bei ihnen und bei uns.
3Gnade sei
mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Gedanken zur Lesung
Paulus wünscht den „Heiligen,
... die den Namen Jesu überall anrufen, Gnade und Frieden.“
Gnade bedeutet Leben und
innere Kraft, die von Gott geschenkt wird.
Begnadete erhalten Anteil am
Leben des Dreifaltigen Gottes, das uns durch Jesus ermöglicht wird und das wir
in der Gemeinschaft mit Jesus in der Eucharistie und durch die Sakramente
empfangen. Begnadete sind geprägt durch göttliches Leben, sind ergriffen vom
göttlichen Geist. Von Maria wird gesagt, sie sei „voll der Gnade“. In ihr gab
es kein Hindernis für dieses Leben Gottes. Dies ist das kostbarste Geschenk,
die höchste Gabe, die Menschen empfangen können. Nichts ist wertvoller.
Daher bemüht sich der Christ, der
durch Jesus Berufene und Geheiligte, mit aller Kraft um diese Gabe. Nichts
zieht er diesem Bemühen vor. In dieser Lebensgemeinschaft mit Gott ist auch
jene Kraft enthalten, die den Glauben trägt und den Christen befähigt, sich um
des Glaubens willen zu überwinden. Gnade also ist Leben und Kraft Gottes in
uns.
Friede von Gott und dem Herrn
Jesus Christus wünscht Paulus seinen Christen.
Es gibt unzufriedene Menschen.
Sie können sich selbst nicht leiden, sind immer mürrisch und friedlos.
Christen sollten ihr
Lebensschicksal aus Gottes Hand annehmen. Sie können vertrauen, auch wenn sie
Lasten zu tragen haben. Ihr Leben ist auch dann wertvoll, wenn es diesseitig
nicht geglückt erscheint. Sie sind auch im Leid in Gottes Liebe geborgen.
Sie können in Frieden mit sich
selbst leben.
In Frieden mit den
Mitmenschen.
Manche nörgeln gerne über ihre
Mitmenschen. Sie leben im Streit, kommen mit ihnen nicht aus, sind mit ihrer
Umgebung und mit den Verwandten unzufrieden und beklagen sich ununterbrochen.
Christen hingegen wollen mit den
Menschen in Frieden zu leben. Christen gehen von einem Grundwohlwollen gegen
alle aus. Sie suchen Unrecht zu vergessen und zu vergeben. Frieden zu schließen
und Frieden zu bringen, ist immer ihr Anliegen. Sie entzweien die Menschen
nicht, sondern bemühen sich zur Versöhnung beizutragen. Sie sind
Friedensstifter.
Den größten inneren Frieden
findet der Mensch, wenn er mit Gott in Frieden lebt.
Dies ist eine gute Voraussetzung,
auch mit sich selbst und mit den Mitmenschen in Frieden zu leben. Der Friede
mit Gott beruht auf der Hinwendung zu ihm, auf dem Vertrauen, das man seiner
Liebe entgegenbringt. Eine Voraussetzung des Sünders für diesen Frieden ist die
Reue und die Bereitschaft, sich auf den von Gott vorgegebenen Wegen zu mühen.
Solche Christen leben in der Verbundenheit mit Gott, feiern ehrfurchtsvoll und
treu den Gottesdienst, beten regelmäßig und treten für ihren Glauben ein. Sie
sind gelassen, wenn man sie deshalb angreift. Sie helfen ihren Mitmenschen, wie
es ihr Herr erwartet. Sie erhoffen nach diesem Leben die Vollendung bei Gott.
Der Segenswunsch
des Apostels Paulus gilt auch für die Christen heute: „Gnade sei mit euch und
Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“ (merli@utanet.at)