Mittwoch, 30. Juni 2021

 15. Sonntag im Jahreskreis

Mk 6, 7-13

7Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben,

8und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,

9kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.

10Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

11Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.

12Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf.

13Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Gedanken zum Evangelium

 In diesem Bericht lesen wir von der Aussendung der Apostel und von Regeln, die in der Verkündigung der Frohen Botschaft gelten sollen. Die Sendung und die Anordnungen Jesu gelten in erster Linie für die Glaubensboten, doch die dazu erforderlichen Gesinnungen sind für die Christen aller Zeiten von höchster Bedeutung. Man kann sagen, die Christen sollten in diesen Gesinnungen ihr tägliches Leben gestalten. Welche können wir bedenken?

 Jesus sendet auch uns aus, um den Glauben gemeinsam zu verkünden.

Grundsätzlich wäre es gut, in dieser Aufgabe nicht allein zu sein, sondern in Gemeinschaft vorzugehen. Glaubende sollten sich zusammenschließen und sich in den christlichen Lebensaufgaben gegenseitig stützen.

 

In der Kirche gibt es übernatürliche Kräfte, das Böse einzudämmen, die Geister der Unterjochung des Menschen zu vertreiben.

Diese Vollmacht wird deutlich und wirksam in den offiziellen Segnungen und Gebeten, in den Sakramenten und überhaupt in den Festen und Feiern des Kirchejahres. Beauftragte Bevollmächtigte sind zuerst die Geweihten, aber auch die christlichen Laien sind Träger göttlicher Heilskraft, wenn sie miteinander beten und den Segen erflehen, indem sie zum Beispiel ihren Kindern ein Kreuz auf die Stirne zeichnen.

 Der Lebensstil der Christen soll bescheiden sein.

Ein Christ ist nicht prahlerisch, krankhaft auf Reichtum aus und lässt auch andere an seinem Besitz teilhaben. Er solidarisiert sich mit den Armen und einfachen Leuten. Dies ist nicht nur die Aufgabe des Missionars, sondern eine für alle gültige Lebensregel.

Die Jünger Jesu sollen nicht von Haus zu Haus ziehen, das heißt, sie sollen denen die Treue halten, die sie aufnahmen, auch wenn einflussreiche und finanziell potentere Menschen bequemere Wege des pastoralen Wirkens ermöglichen. Es ist gut und richtig, zu denen zu stehen, die sogleich ihre Mitarbeit angeboten und treue Dienste geleistet haben, selbst wenn es unauffällige und unbedeutende Leute sind.

Treue Dankbarkeit für die verlässliche Mitarbeit soll Kennzeichen derer sein, die sich Christen nennen. Der Christ lässt niemanden fallen, weil sich neue, scheinbar bessere Möglichkeiten der Versorgung, der Unterstützung oder der wirksameren Zusammenarbeit in seiner Pfarre ergeben.

 Grundsätzlich soll der Christ auch dann freundlich sein, wenn er keinen Anklang findet und sein christliches Leben verachtet wird. Dennoch sei auch klar, dass Ablehnung des Glaubens nicht allein den Verkünder und Vertreter der Verkündigung trifft, sondern für den Ungläubigen selbst schwere Konsequenzen hat. Es gibt für jede bewusste und schuldhafte Ablehnung der Botschaft Jesu auch das Gericht.

 Zuletzt sehen wir, welche Aufgaben christliche Verkündigung hat. Es geht in unserem Glauben nicht nur um Erfüllung von Geboten. Vielmehr gibt es den Aufruf zur Umkehr, die letztlich auch Heilung und Befreiung bedeutet.

Christlicher Glaube rettet aus den Bedrängnissen, den Unterdrückungen, der Resignation und aus seelischen Belastungen jeder Art, er gibt Hoffnung und bedeutet Zukunft.

 

Der Text des heutigen Evangeliums lehrt uns christliche Haltungen. Wir sollten diese von Jesus vorgezeichneten Lebenshaltungen immer mehr einüben. Dann sind wir Missionare unserer Mitmenschen, dienen ihrer Befreiung, ihrer Rettung und letztlich ihrem Glück.