Mittwoch, 3. November 2021

 

33. Sonntag im Jahreskreis

 14. 11. 2021

Mk 13, 24-32

24Aber in jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen;

25die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

26Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen.

27Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.

28Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.

29Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht.

30Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft.

31Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

32Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

Gedanken zum Evangelium

 Gegen Ende des Kirchenjahres hören wir eindringliche Worte über dramatische Naturereignisse, kriegerische Auseinandersetzungen und vom Ende der Welt. Das heutige Evangelium ist ein Teil des umfangreichen Markusberichtes. Dieser Schilderung ist das damalige Weltbild zugrunde gelegt, und apokalyptische Schriften aus dem Alten Testament fließen in die Erzählung über die Endzeit ein.

Da sich entgegen der Erwartung die Wiederkunft Christi hinauszögert und offenbar manche falschen Propheten drohend den Zeitpunkt des Weltendes und des Gerichtes vorherzusagen versuchten, wird vom Evangelisten diese Erwartung eingebremst und auf Wesentliches hingewiesen. Wir können einiges bedenken:

 Unsere Welt ist nicht ewig.

Es gab den Anfang und es gibt ein Ende. Die Naturgegebenheiten unserer Erde haben keinen unzerstörbaren Bestand. Neue Forschungen über die Bedrohung unseres kleinen Planeten gehen in die gleiche Richtung. Ängste lauern berechtigt in den Herzen der Menschen, wenn sie an die vielen Probleme unserer modernen Welt denken: Atomgefahren, Erderwärmung, Umweltschäden, Naturkatastrophen, kriegerische Auseinandersetzungen, Bedrohungen aus dem Weltall und vieles mehr.

 Diesem Szenario des Untergangs steht die Verheißung entgegen, dass Jesus Christus mit Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird.

Die Hoffnung derer, die ihm treu zu sein versuchen, die seine Worte und seine Lehre als Lebensprogramm annehmen, die ihm nachfolgen, ist berechtigt, und sie können gelassen ihren Lebensweg gehen, denn der Herr wird kommen. Wenn er erscheint, wird er den Seinen die Angst wegnehmen, ihre Wunden heilen und sie endgültig retten.

Die sich um ihn schuldhaft nicht gekümmert haben, sollten bedenken, dass sie dem begegnen werden, der sie aus Liebe heilen und retten und zur Vollendung führen wollte.

 Es gilt, das Evangelium überall zu verkünden.

Neben dem Ende der Welt und der Wiederkunft Christi steht im heutigen Evangelium der apostolische Auftrag an alle Christen im Vordergrund. Wir sind zur Evangelisierung der Welt aufgerufen. Dies betrifft zuerst das tägliche Leben in unseren Familien und die Glaubensgemeinschaft unserer Pfarre.

 Die Engel werden die Gerechten der ganzen Erde zusammenholen.

Jesus wird in diesem Bericht nicht als Richter dargestellt, sondern als Retter, der die Menschen in die versprochene Vollendung und in die Gemeinschaft der Liebe und des Friedens heimholt. Hoffnung strahlt über dem Bericht.

 Der Vergleich mit dem Feigenbaum erinnert uns an unsere Aufgabe, die Vorgänge um uns und in der Welt mit gläubigen Augen zu betrachten, nicht einfach in den Tag hinein zu leben, sondern unser Leben und Denken auf eine ernste und tragfähige Basis zu stellen.

Der Tanz um das goldene Kalb und das ununterbrochene Getöse der Heilsverkünder um uns sollen unseren Blick auf Wesentliches nicht trüben. Tiefe, Nachdenklichkeit, Besinnung sind gefragt, nicht Leichtsinn und Oberflächlichkeit.

 „Meine Worte werden nicht vergehen.“

Die Worte Jesu sind tragfähig, auf sie kommt es in jedem Leben an; auf sie zu hören, bringt Klarheit, Hoffnung und Freude. Seine Worte zu beachten, ist für unsere Zukunft von höchstem Wert, sie zu ignorieren heißt, sein Leben auf Sand zu bauen und letztlich zu verpfuschen. Auf die unsichere Welt zu setzen und die vergänglichen Werte zu überschätzen, ist daher höchst unklug und ein gefährliches Lebenspflaster.

 Den Christen , die Besinnung halten, wird dieser vordergründig etwas düstere Bericht zur Frohbotschaft und zum Aufruf, ihren Lebensweg mit Christus zu gehen und ihr Schicksal getrost in die Hände Gottes zu legen.